JieStar JJ9014, JJ9015, JJ9016 - Chemical Plant

Und läuft sie gut, die Produktion

ist Planerfüllung wahrer Lohn.

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In der Schmutzfabrik rennen die Uhren

tick tick tick.

Kommen wir mal zur Abwechslung zu ein paar Sets mit einem eher ungewöhnlichen Thema in der eigentlich heilen Minifigurenwelt: Einer Chemie-Fabrik. In den einschlägigen Online Stores vor einiger Zeit vorgestellt landete bei einem guten Angebot gleich ein ganzes Bündel bei mir, denn Jiestar hat hier eine Themenreihe aus drei Sets aufgelegt: Einer Verladestation mit LKW, einem chemischen Labor und einem Gasspeicher bzw. einer Verladestation für Züge. Inzwischen ist klar, dass sie sich dabei sehr stark bei einem Lego Ideas Beitrag bedient haben. Dabei sind die Sets so gestaltet, dass sie in nahezu beliebigen Konstellationen zueinander aufgestellt werden können. Ob sich das lohnt und was man so bekommt, erfahrt ihr nun. Da ich hier nicht zu jedem Set ein Einzel-Review schreiben wollte, folgt eine gesammelte Vorstellung. Die Baueindrücke werden dabei in einem Absatz wiedergegeben und die fertigen Modelle dann einzeln vorgestellt.

Der Bau

Jedes Set kommt in einem farbschönen Karton daher, welcher sich aufklappen lässt. Das macht ihn aus meiner Sicht gut wiederverwendbar. Zudem sind die Kartons jeweils gut befüllt. Sämtliche Sets sind stets in zwei Bauabschnitte unterteilt, welche auch separat in großen Umschlagtüten verpackt sind. Größere Teile liegen lose bei. In der gut gedruckten Anleitung liegt dann stets ein Stickerbogen. Doch es gibt auch genügend bedruckte Teile. Das kurioseste ist ein 2x6 Slope, der mit unterschiedlichen Anzeigen bedruckt ist. Theoretisch hätte man das auch mit drei 1x2 Slopes lösen können. In diesem Zusammenhang ist es dann wieder merkwürdig, dass sämtliche Details auf 1x4 Tiles nicht bedruckt sind. Ich hätte den Aufwand anders eingeschätzt, aber sei es drum. Leider gibt es auch einige großflächige Sticker, welche über mehrere Steine und auch gewölbten Flächen geklbet werden sollen. Ich habe das großteils ausgelassen, aber hier und da probeweise ohne beondere Vorkehrungen einen angebracht. Bisher (2 Tage) löst sich da nichts. Erfreulicherweise sind viele Sticker auf transparenten Untergund gedruckt worden. Wo großflächig ein weißer Untergrund notwendig war, gilt das nicht.

Stickerbogen JJ9014

Stickerbogen JJ9015

Stickerbogen JJ9016

Der Bau an sich verläuft nach Anleitung problemlos. Die Teilequalität ist grundsätzlich auf gutem Niveau, bis auf zwei recht störende Ausnahmen: Die größeren Plates sind weicher, als von Lego gewohnt, was zu einem deutlichen Biegen bei Bau der Grundplatte führt, wenn diese mit den Tiles überbaut wird.

Überhaupt ist die Konstruktion der Grundplatte eher dürftig, da diese nicht flächig unterbaut ist, sondern nur stellenweise mit Plates gefüttert wird.

Dadurch gibt die Platte später beim Überbauen an den Hohlräumen nach, sodass man sie gerade beim Aufklemmen der Tiles lieber von beiden Seiten andrückt. An dieser Stelle sollte man sich auch generell die Frage stellen, was man später mit den Sets vorhat. Denn wenn diese in eine bestehende City überführt werden sollen, sind sie von der Grundplatte damit theoretisch eine Plate zu hoch. Und noch ein anderer Hinweis: Dadurch, dass die großen Plates eher weich sind, klemmen die Tiles darin besonders gut - was dann zu Problemen führt, will man diese wieder entfernen (weil man sich z.B. verbaut hat ). Mit einem Teiletrenner habe ich es zumindest nicht geschafft, mit Fingerspitzengefühl und Schmerzunterdrückung ging es dann.

Überhaupt macht das Klemmen der Grundplatte und das erste Überbauen mit Tiles und Plates aufgrund des höheren Kraftaufwands eher wenig Spaß.

Zudem sind die Round Bricks von unterschiedlicher Klemmkraft: Manche klemmen gut, andere eher nicht. Großteils stört das nicht, wenn damit Fässer gebaut werden, die sowieso nur rumstehen. Allerdings wird gerade bei der Verladestation (JJ9016) ein Turm gebaut, an dessen Unterseite zwei blaue "Tanks" angebaut werden. Aufgrund der schwachen Klemmkraft der Round Bricks hält die Konstruktion an dieser Stellen kaum und beim Versuch, die angedachten Rohrverbindungen dort anzuklemmen, fielen sie mir mehrfach runter, sodass ich sie letzten Endes nicht mehr angebracht habe.

Weiterhin soll erwähnt werden, dass die Teile, welche bei Lego als Support 1 x 6 x 5 bezeichnet werden, minimal niedriger als 5 Bricks sind. Das führte zumindest bei mir aber nicht zu Problemen und die Lücke ist später nicht (so leicht) sichtbar, da sie direkt unter dem Dach klemmen.

Die Passgenauigkeit der Stangen ist bei den Chinesen wohl immer noch eine Herausforderung, da sie sich mal gut, mal weniger gut einführen ließen.

Fehlteile und Fehlgüsse hatte ich jeweils ein Mal. So fehlte mir bei JJ9015 ein gelbes dreieckiges Schild und bei JJ9014 war ein "Roboterarm" nicht ganz ausgegossen, was ich aber noch kaschieren konnte.

Was mir sonst auffiel, war bei JJ9014 die Räder vom Waggon, welche keine durchgehende Stange mehr aufweisen und insgesamt das Konstrukt der Unterseite des Waggons, welche keine Drehteller für die Räder verwendet, womit er starr ist. Wer ihn also in seiner Bahnanlage verwenden möchte, muss hier nochmal Hand anlegen.

Das Labor umbaut übrigens etwas Luft und der Turm darüber nutzt als Anker eine Kreuzachse, die genau austariert werden will, da sie ansonsten unten nicht klemmt oder den oberen "Deckel" nicht hält. Ein wenig Probieren führt zum Ziel, aber es ist knapp und beim späteren Transport des Sets sollte man auf den Turm achten.

Ansonsten gibt es auch Gutes zu berichten: Es wird hier und da mit BRU-Sonderteilen gearbeitet und insgesamt ist der Bau ein netter Zeitvertreib. Etwas langwierig ist aber der Bau der vielen gesicherten Auf- und Abgänge, aber das gehört zur Fabrik nun mal dazu. Das Labor kann mit vielen netten Details aufwarten, genauso wie die vielen vielen Rohre, die man überall sieht. Besonders gut hat mir aber tatsächlich der Bau des LKWs gefallen, der ein schön massiver Klotz ist. Allerdings stört mich bei ihm, dass dort keine Figur ordentlich sitzen kann, da der vorgesehene Platz zu weit nach links sitzt und auch ein Stück nach vorne müsste. Aber selbst dann sitzt die Figur zu hoch und das Dach geht kaum zu. Hier muss man also den Sitz komplett rauswerfen, dann gehts.

Aprospos Figuren: Diese sind von guter Qualität, müssen aber zusammengebaut werden. das einzige Manko, sind bei manchen die X-Beine. Allerdings sieht man das natürlich nicht mehr, wenn die Figur aufgenoppt ist.

Vom Bauumfang der Sets weichen diese doch teilweise voneinander ab. Von der Grundmenge der Steine sind alle ähnlich. Da aber bei den "Fahrzeug"-Sets diese dann aufgeteilt werden muss, sind die dortigen Anlagen eher spärlich gestaltet, was besonders bei der Verladestation auffällt. Bewegt man den LKW fort, ist der freie ungestaltete Platz eher störend. Mehr Fliesen an dieser Stelle hätten dem Gesamtbild gut getan.

Die fertigen Modelle

Hier nun zur Übersicht die einzelnen Modelle kurz vorgestellt. Aufgrund der Bildergrenze erfolgt die Detailvorstellung im nächsten Post.

JJ9014 Natural Gas Storage Center

Auch wenn das Überthema seitens Jiestar als "chemical plant" bezeichnet wird, liegt der Fokus der Sets eindeutig auf die Aufarbeitung von LNG. Im vorliegenden Set wird vorrangig eine Befüllstation samt passenden Zug-Waggon gebaut. Als weitere Details lagern hier viele handliche Fässer mit dem Stoff. Zwei Techniker kümmern sich um den (hoffentlich) reibungslosen Ablauf der Befüllung.

JJ9015 Chemicals Laboratory

In diesem Set findet wohl die Qualitätprüfung statt. Ob hier schon alle Anlagendetails für eine komplette Produktion untergebracht sind, kann ich mangels Wissens nicht bestimmen. Es werden halt abseits des Labors (das mich mit der grün dargestellten "Flüssigkeit" übrigens an den Stoff erinnert, den sich Bane gerne spritzt) einige Tanks, Rohre und Abgasanlagen gebaut. Ein Laborant und ein Anlagentechniker kümmern sich um alles.

JJ9016 Loading Station

Die Verladestation besteht im Grunde nur aus einem Speicherturm, großen Turbinen und einem Parkplatz für den LKW - der das eigentliche Highlight des Sets ist. Ein LKW-Fahrer und ein Techniker bilden die Bevölkerung.

Fazit

Insgesamt bin ich mit den Modellen zufrieden, trotz all der Mankos beim Bau und der Teilequalität. Der Preis lässt einiges verschmerzen und grundsätzlich bekommt man doch einen Haufen guter Teile abseits der drei Ausreißer. Da ich zudem von Anfang an vorhatte, die Sets umzumodden, kann ich über die Gestaltungsnachteile hinwegsehen.

Als pure Displaysets sind sie mir im Original nicht "fein" genug, da mich dann besonders die sichtbaren Unterbauungslücken in der Grundplatte stören. Als Spielsets taugen sie meiner Meinung nach nur bedingt. Am wenigsten noch das Zug-Set aufgrund der Konstruktion des Waggons. Das Labor wiederum steht alleine eher komisch offen da. Das LKW-Set kann meiner Meinung nach aber sehr leicht in eine Spieltwelt überführt werden, sieht man mal von dem Mangel beim Turm ab.

Weitere Details

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