Der Leopard 2 ab der A5-Variante mit der ergänzten Turmpanzerung ist für mich von der Form her einer der interessanten Panzer, so dass ich vor drei Jahren nach entsprechenden Klemmbausteinmodellen gesucht habe. Damals gab es noch keine Herstellermodelle, nur einen MOC von DarkDesigner als 2A7 (der mittlerweile überarbeitet ist). Kurz danach erschien der Xingbao-Leopard 2A6 in der grauen Variante.
Beide Modelle stellten mich nicht zufrieden. Der MOC von Darkdesigner hatte die falschen Proportionen, besaß 8! Laufräder und stellte außerdem den 2A7 dar, der so in der Bundeswehr nicht vorhanden ist. Der Xingbao-Leopard 2A6 ist erstaunlich detailgetreu, vermittelt aber auch einen falschen Gesamteindruck. Die Laufräder sind zu klein, ihr Abstand stimmt nicht. Der Turm ist im Vergleich zur Wanne zu hoch, sein Hinterteil ist zwar geneigt, aber die Form entspricht nicht dem Original. Die Konstruktion des Fahrwerks war ein Graus. Ich habe sie zwar modifiziert, aber nach drei Jahren ist die Hälfte der für die Federung verwendeten Gummis gerissen. Das war damals schon absehbar und der Ausgangspunkt für meinen MOC. Ich wollte eine dauerhafte Federung konstruieren, die möglichst nah an der im Original verwendeten Drehstabfederung sein sollte. Die Gesamtproportionen sollten besser getroffen werden. Damit musste der Turm flacher werden, sein Drehpunkt angepasst werden und auch die Laufräder sowohl von Größe als auch Verteilung geändert werden. Ich habe dann in die Welt der Modellbauer hineingeschaut und war beeindruckt. Diesen Detailgrad bekommt man mit Klemmbausteinen nicht hin (dafür hat man andere Anreize - mit einem vorhandenen Satz an Bauteilen möglichst gut nachzubilden), aber einiges ließ sich besser machen als bei den beiden Ausgangsmodellen. Manche Details und Techniken habe ich aber auch weiter verwendet.
Maßstab ist bei allen Modellen ungefähr 1:30. Das bedingt an manchen Stellen, vor allem bei der Nachbildung von Winkeln schwierige Bautechniken. Ich habe versucht, Kleber zu vermeiden. Das ist mir bei den aktuellen Varianten aller drei Modelle auch gelungen. Vieles hätte nicht geklappt ohne den Einsatz von Formen, die Lego nicht anbietet wie die Einer-Noppen-Perlen (von Cobi und Bluebrixx), 1x5-Plates oder 1x1 mit Noppe direkt an der Seite. Auch habe ich an einer Stelle beim Kran des Büffels mal eine Noppe abgeschnitten und bei den Leopard-Modellen z. B. bei der Kanone Noppen ausgebohrt, um für die Stabilität eine Stange durchstecken zu können. Filigran ist es an manchen Stellen (vor allem vorn bei der Turmpanzerung) trotzdem, aber es fällt nichts sofort ab. Die Modelle lassen sich gut bewegen - besser als der Xingbao-Leopard und die Cobi-Leopards. Sie enthalten einige Spielfeatures, die beim reinen Modellbau nicht nötig wären.
Ich stelle im Folgenden die drei Modelle einzeln vor. Bei den Details verwende ich manchmal zur besseren Sicht aus dem Digitalmodell erzeugte Bilder. Sollte jemand an den digitalen Ldraw-Files Interesse haben, kann er anfragen.