Modbrix 9087 - MB GKW 72 THW Gerätewagen LAF 1113B

  • Preis
    16,95
    Setnummer
    9087
    Steineanzahl
    286
    Erscheinungsjahr
    2023


    Ja, so blau, blau, blau ist der GKW.


    Nach kurzer Zwangspause meinerseits mal wieder eine Vorstellung aus dem Hause Modbrix. Den hier vorgestellten Oldtimer GKW des THW fand ich nicht nur von seiner Bauform interessant, sondern ich wollte ihn auch unbedingt mit meiner Version eines LAF 113 vergleichen.

    Der Bau

    Das Set kommt in einem bedruckten Karton an, der soweit alle Außendetails preisgibt. Außerdem ist mir ein "Schmutzfilter" aufgefallen, der dem Modell zusätzlich einen ramponierten Look verpasst.



    Innen liegen dann säuberlich verpackt die Teile samt gedruckter Faltanleitung. Besondere Teile oder Farben sind eher rar. Die Qualität der Steine ist durchschnittlich. So fallen einige Farbunterschiede bei den Blautönen auf. Zudem sind ein paar Steine nicht sauber entgratet gewesen. Bei den transparenten Steinen fallen die 1x1 Bricks extrem auf, da sie total milchig sind.



    Ansonsten ging der Bau nach Anleitung gut voran. Allzu wilde Bautechniken sucht man abseits von ein paar SNOT-Bauweisen vergeblich.


    Das fertige Modell

    Darstellen soll das Modell nach Eigenbezeichnung ein "MB GKW 72 THW Gerätewagen LAF 1113B", womit dann wohl ein Gerätekraftwagen des THW aus dem Jahr 1972 gemeint ist, wobei der Aufbau auf einem Mercedes-Benz Kurzhauber des Typs LAF 1113 erfolgte. Grob gesprochen entspricht ein GKW des THW ungefähr der Ausstattung eines Rüstwagens der Feuerwehr, hat also vor allem Rüst- und Werkzeug verlastet.


    Da das THW nun nicht so mein Steckenpferd ist, war ich zuerst etwas verwundert, dass die Warnstreifen in gelb ausgeführt sind. Ich kenne die Fahrzeuge in meiner Wohngegend nur mit dem blau-weißen Farbschema. Vergleichsfotos von Originalen bestätigen aber nicht nur das gelb, sondern lassen erahnen, dass der Farbton sogar recht gut zum originalen gelb passt. Ansonsten gibt das Modell auf dem ersten Blick das Orginal erkennbar wieder.



    Sieht man aber genauer hin, ergeben sich einige Unterschiede. Am Auffälligsten ist für mich hier die Gestaltung der hinteren Achse mit den Kotflügeln. Das Original weist solche nicht auf, da der Kofferaufbau hinten über ein Trittbrett verfügte, welches über die gesamte Seite führte, im Fahrzustand hochgeklappt wurde und somit auch als Bordwand fungierte. Wozu die schwarz-orange Markierung am vorderen Kotflügel dient, erschließt sich mir nicht. Eventuell ein im Verhältnis überdimensioniertes Typenschild? Zudem stört mich, dass die vordere Tür oben nicht überbaut wird, was sie natürlich anfällig zum Abfallen macht.



    Die Front wiederum finde ich von der Form grundsätzlich gut gelungen. Was mir etwas zu dick aufgetragen wirkt, ist die schwarze Frontpartie. Vom Verhältnis hätte hier eine 2x3 Plate eher gepasst, was aber dann wohl den Bau verkompliziert hätte. Dass hier vier Scheinwerfer dargestellt werden, hat mich anfangs etwas stutzig gemacht, da hier eigentlich meist nur zwei auffällig verbaut sind. Es gibt aber wohl tatsächlich Fahrzeuge, bei denen im unteren Bereich zwei weitere Scheinwerfer angebracht sind.



    Das Heck passt natürlich allein schon deswegen nicht zum Original, weil der Rolladen nicht mittig montiert ist. Aber mir ist schon bewusst, dass dann die Leiter hätte nicht mehr dargestellt werden können. Ansonsten würde ich anhand der meisten Vergleichsbilder davon ausgehen, dass der untere Abschnitt des Rolladens ebenfalls blau sein müsste, da es sich um ein ausklappbares Trittbrett handelt.



    Auch wenn es zunächst den Anschein hat, aber zum Reinsetzen von Minifiguren ist das Fahrzeug nicht gedacht. Nicht nur passt es von der Höhe nicht, auch das Dach kann nicht so einfach ohne größere Zerstörung abgenommen werden.



    Die inneren Werte stellen sich als wildes Gewusel von Kleinkram heraus, der irgendwelche Gerätschaften darstellen soll, die ich nicht so einfach identifizieren kann. Allerdings gehe ich bei den roten Tiles mit den gelben Blüten als Kopf davon aus, dass hier wohl Schläuche stlistisch dargestellt werden, was aber für einen GKW eher ungewöhnlich wäre.


    Fazit

    Insgesamt bin ich mit dem Modell noch zufrieden. Man darf halt nur keine hohe Ansprüche an die Steinequalität stellen, aber zumindest ergibt sich am Ende ein großteils stabiles Modell. Das Design gefällt mir in seinen Grundzügen, hätte bei manchen Details aber ruhig näher am Original bleiben können, besonders, was die Beladung angeht. Nichts desto trotz: Allein durch den Mangel des Angebots für diesen Nischenmarkt wird der geneigte THW-Sammler nicht um dieses Modell herumkommen. Dafür bekommt er zumindest eine gute Grundlage geliefert, um darauf seine eigene Ideen zu verwirklichen.


    Spannend finde ich aber trotzdem, dass der Designer und ich ähnliche Wege bei der Gestaltung gegangen sind (nein, keine Unterstellung des Ideenklaus, die Ähnlichkeiten ergeben sich einfach aus der Natur der Sache). So ganz kann ich noch nicht bestimmen, wer von uns beiden die Front nun besser getroffen hat: Beide Gestaltungen haben ihre Vor- und Nachteile.

  • Aus welchem Grund ist an dieser Stelle eine schwarze Plate verbaut? Erschließt sich mir nicht wirklich.




    Wozu die schwarz-orange Markierung am vorderen Kotflügel dient, erschließt sich mir nicht. Ebentuell ein im Verhältnis überdimensioniertes Typenschild?

    Eventuell soll’s den Blinker darstellen? Schwarzes Gehäuse und orangenes Glas? Allerdings hapert es etwas mit der Reihenfolge.





    Auch diese Modbrixsche Umsetzung gefällt mir nicht.

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