- Preis
- € 43,- (Lieferung inkl.)
- Setnummer
- 84007 (Lego 10190)
- Steineanzahl
- 1275
- Erscheinungsjahr
- 2019 (Lego 2007)
- Minifiguren
- 3
Hallo zusammen,
alles schläft, die Nacht erwacht, die Kopfhörer lassen Violinenkonzerne von Vivaldi dröhnen und das Notebook ist an - Reviewzeit ist angebrochen
Bezogen habe ich das Set aus China, diesmal aber über einen direkten Händler, der sich mir via Karte bei der letzten Bestellung "empfohlen" hat. War recht easy, er hat Whatsapp, angeschrieben ob er die Market Street hat, Preis ausgemacht, Versanddienstleister festgelegt, mit Paypal bezahlt und dann hieß es warten. Bestellt hatte ich es schon so um den 10. Januar, es kam auch dann eine Woche später an (lang vor den Feiertagen um das chinesische Neujahr).
Nur blieb es bei mir einfach wegen anderer Sets liegen, beruflich und familiär hatte ich mal unter der Woche und am WE keine Zeit, das doch im Verhältnis kleine Set mit 1275 Teilen in einem Rutsch aufzubauen. Angefangen habe ich... am 20. Januar und am 06. Februar fertig gebaut. Zeit ist manchmal wirklich ein rares Gut, in der Tat.
Der geneigte Leser und Forist meiner Reviews wird allerspätestens jetzt gemerkt haben, dass ich voll auf Modulars drauf bin und die machen auch süchtig. Sie sehen auch im Regal auch sehr dekorativ aus und stellen nach wie vor noch für mich die Krone des Häuserbaus für eine Stadt dar.
Warum die Market Street? Ursprünglich zählte die Market Street beim Dänen gar nicht zu den Modulars, den "Adelstitel" bekam das Set erst Jahre später. Eigentlich ist es ein Factory-Set (sowas wie Ideas heute) und daher ein abgewandeltes MOC, was man auch später im Bauverlauf einfach merkt. Es kam im gleichen Jahr raus wie das Café Corner vom Dänen, afaik hat man sich dann festgelegt, nicht zwei Modulars zeitgleich oder im gleichen Zeitraum auf den Markt zu bringen. Was eben auch damals nicht so bewertet wurde, da die Market Street damals nicht als Modular gezählt wurde.
An dieser Stelle vielleicht auch ein paar Worte zum Designer des Sets, Eric Brok von bricksonmymind.com - auch wenn wir hier von einem Klon aus China sprechen, so muss man doch hier wirklich auch auf das ursprüngliche Set eingehen und dem Designer.
Eric Brok ist leider schon vor bald 13 Jahren im Jahre 2007 verstorben, er hat aber durchaus ein respektables Erbe an Ideen hinterlassen, die wirklich noch die Stimmung der 2000er Jahre bei den MOCs zeigt.
Wo immer du auch sein magst Eric, mögen dir die Steine nie ausgehen.
Die Market Street von ihm stammt aus seiner "Otherdam City", jetzt freue ich mich umso mehr, da die Market Street optisch super zum Wange Kaffeehaus passt und so ein einer flämischen Stadt in Belgien oder in Nordfrankreich stehen könnte. Dazu eben noch das Pariser Restaurant und ein paar Cobi-Panzer aus dem 2. Weltkrieg und es lässt sich ein super Diorama aufbauen zum Thema Juni 1944 oder generell zum Thema Atlantikwall.
Das Set selbst ist mit Abstand das "schlankeste" oder einfachste aller modularen Gebäude, es hat ja auch gut halb so viel an Teile wie die anderen Modulars. Es hat aber - nicht nur durch die Größe bedingt - einen weiteren Hintergrund, warum die Teileanzahl so gering ist. Dazu auch später mehr.
Warum ich mich für einen Klon entschieden habe und nicht zum originalen Set (auch wenn gebraucht) vom Dänen greife ist klar - Geld.
Auf Bricklink.com gehen für komplette Häuser die Preise (Stand 08.02.2020) so ab € 300,- innerhalb der EU los, für nagelneue (OVP) geht es weltweit so ab € 720,- los (Russland, es kommen dann noch Einfuhrumsatzsteuer und Zoll dazu --> € 137 für die Einfuhrumsatzsteuer nach Deutschland, Österreich € 144, Zoll € 33,-), innereuropäisch für OVP gehts so ab € 1.700,- los.
Joa, ist mal etwas Geld, wofür man doch etwas in die Arbeit gehen darf. Das Geld will ich mir aber nicht dafür leisten, es ist EOL seit Ewigkeiten und daher, China is calling.
China is calling, gutes Stichwort, was sagt den Brick4.com zur Market Street?
Nun, King ist der letzte in der Reihe, der sich daran gewagt hat, das Set zu kopieren, als da wären noch Lepin und Lele. Lepin gibts ja seit 2018 nicht mehr und Lele hat afaik mit geklauten Sets mittlerweile nix mehr am Hut.
Haha, nächstes Stichwort, Lele. Genau weil Lele eben nicht mehr so richtig kopiert und die damals quasi auf den alten Kopien hocken geblieben sind nach dem Lepin-Raid, hat damals Bluebrixx so Sets wie z.B. das Rathaus/Town Hall als Kiloware von Lele im großen Stil aufgekauft und angeboten (Die Idee ist recht pfiffig, muss man schon zugeben). Mittlerweile nachgewiesen via Teilevergleich durch einen bekannten deutschsprachigen Youtuber (Klick, ab Minute 11:10), dass es hier Lele-Steine sind, sowie z.B. auch die Tankstelle von Bluebrixx auch aus Lele-Steinen besteht, die qualitativ so eher unter Xingbao angesiedelt sind. Nicht ramschig aber doch eher im unteren Drittel der China-Bricks zu dem Zeitpunkt.
Unser Set hier im übrigen, wie die anderen Klone von King (und Queen), ist mit Teilen von Xingbao versehen, was zusammen mit Bautechniken von Lego kein schlechtes Zusammenspiel ist, sondern sogar recht gut funktioniert. Geprüft an mehreren Teilen, wie Fliesen und Plates (in diversen Größen).
Genug des Vorworts (es artet mal wieder aus), legen wir mal los mit dem Unboxing!
Diesmal wieder ein großer Beutel aus Mainlandchina, weit vor der Corona-Hysterie und vor dem chinese new year.
Karton ist mir immer lieber als die Beutel, nicht selten leiden die Baseplates drunter auf dem Transportweg im Beutel. Auch die Anleitung ist nicht selten dadurch lädiert und verknickt (diesmal nicht).
So schaut das aus, wenn man es aus dem weißen stabilen Beutel auspackt
Da wär noch mehr gegangen vom Platz her. Was wäre unsere Gesellschaft ohne petrochemische Erzeugnisse!
Wir sehen, Bauabschnittsortierung wie beim Dänen (Vier Bauabschnitte). Auflistung genau folgt noch.
Anleitung...
Ein schöner neutraler schwarzer Einband, wie man es mittlerweile doch von King kennt. Hat auch den Vorteil, dass ein unbedarfter Zöllner bei der Einfuhr in die EU nicht sofort auf den ersten Blick erkennt, dass es hier ein Klon ist. Manchmal kleben auch die Chinesen oben ein "Xingbao" oder "Joying Wang" oder was weiß ich für Marken drauf, um hier den Zoll abzulenken - ob es hilft, ich weiß es nicht. Ich bin nicht beim bewaffneten Arm des Finanzministeriums verbeamtet/angestellt.
Btw, durch zwei Klammern zusammegehalten aka klammergebunden.
Unaufgeregt, lehnt sich auch hier wieder voll an an das dänische Original an (klick hier für die Anleitung bei lego.com).
Der große Unterschied ist, dass hier King quasi zwei bis vier Bauschritte pro Seite anbietet, während beim dänischen Original man so bei einem bis zwei Bauschritte pro Seite sich bewegt.
Hier spart der Chinese Papier, während man vom Dänen hier Telefonbücher bekommt.
39 Seiten zählt das Druckwerk.
Kleine Zusammenfassung:
1275 Teile, 96 Bauschritte, 4 Bauabschnitte, 39 Seiten Bauanleitung
- Bauabschnitt 1: 18 Bauschritte (Markthalle) - 7 Tüten
- Bauabschnitt 2: 15 Bauschritte (EG) & 22 Bauschritte (1. OG) - 10 Tüten
- Bauabschnitt 3: 18 Bauschritte (2. OG) - 6 Tüten
- Bauabschnitt 4: 23 Bauschritte (DG) - 7 Tüten
Dazu kommen noch eine Tüte für kleine Ersatzteile und eine große Tüte mit den zwei Baseplates sowie größeren Plates.
Die Minifiguren, als solches auf den ersten Blick nix besonderes, astreine Dänenklone. Btw, die rechte Figur kostet auf Bricklink vom Dänen ein Vermögen, Preise gehen da international auf Bricklink so ab € 10,- los, inner-EU: € 14,- (und das für gebrauchte Figuren, nix neu!). Neu gehts so ab € 14,- und das für eine einzige Minifigur...
Btw, keine Wendegesichter, hinten keine Prints. So darf das, so muss das.
Der Gemüsehändler, im übrigen mein erster Latzhosenmann in Grün. Was Xingbao null drauf hat, sind Kopfbedeckungen. Ob es Helme, Frisuren oder was weiß ich ist, es hängt jedes Mal tief ins Gesicht. Setzt man aber die Kopfbedeckung einer Xingbao-Figur der zweiten Generation (mit den Kugelgelenken im Oberkörper für die Arme), läufts ohne Probleme.
Hundert pro ein Lehrer oder anderweitig über-sozial engagierter Mitbürger im Umweltbereich, der mit Birkenstock daheim rumläuft und Liegefahrrad fährt.
In jungen Jahren entweder in Goa oder auf einem israelischen Kibbutz unterwegs gewesen, der sammelt auch sicher Korken von seinem geliebten Chianti und Pinot Grigio um damit der Umwelt was gutes zu tun. Jawoll, der schaut nach Weißwein und Toskana-Urlaub aus.
Oder Silicon-Valley-Anteilseigner einer oder mehreren Firmen und hockt auf dreistelligen Millionenvermögen (frühzeitig eingestiegen, dank privater Kontakte) und ist aber sich selbst treu geblieben.
Alternativ auch eine sehr maskuline Frau.
Mir ists wurscht, bleibt euch überlassen.
Die Tante... Muss recht rar sein, sonst würden die Preise auf Bricklink sich nicht so ab € 14,- losgehen. Auch der "McKayla Maroney is not impressed"-Gesichtsausdruck ist eher so langweilig (Klick für mehr Infos, ist doch auch wieder acht Jahre her)
Hat sicher nix mit dem Liegefahrrad-Heini von vorhin zu tun, schaut recht nach Business aus, eher so nach Versicherung oder Bank, könnte aber auch eine Anwältin sein.
Generell sicher ein Berufsstand, den die Welt unbedingt braucht und die Welt zu einem besseren Platz macht.
Druck ist so 3+, haut mich nicht so um.
Generell ist zu sagen, dass die Qualität im Vergleich zu einer Minifigur vom Dänen doch spürbar unterschiedlich ist. Wenn man einer Minifigur vom Dänen die Note 1 gibt, dann gehen die drei Kameraden hier so von der Teilequalität mit einer 3- durch. Von den Drucken her überzeugts mich diesmal auch nicht so derbe, alles in allem sind die recht durchschnittlich und nix, was man bejubeln oder verfluchen muss.
Auch hätte ich lieber Standard-Gesichter gehabt, aber was solls.
Unboxing, Anleitung und Figuren sind wir durch - Auf in den Bau!
Disclaimer: Keine Sticker!!
Wie so üblich, die Xingbao-Baseplates sind stärker, etwas dicker als die vom Dänen.
Ich persönlich bevorzuge die von Xingbao oder China-Standard, da diese eine an Cobi heranreichende aktive Klemmkraft haben und einfach nicht so "wobbelig" bzw. robuster sind.
Auch hatte ich nicht das Problem, dass sich die Baseplates aufpellen an den Enden.
Wichtige Info - achtet immer auf die Tütennummerierung (hier eben nach der Setnr. auf dem Tütchen diese .2 z.B.) und zählt diese immer durch, bevor ihr die alle aufreißt und in eure Schüsselchen verteilt.
So könnt ihr gleich im Vorfeld abklären (in dem man auch vom nächsten Bauabschnitt die niedrigste Tütennummer nimmt), ob euch ein Tütchen fehlt oder nicht.
Es ist angerichtet für Bauabschnitt 1. Mittlerweile habe ich auch die Schüsselchen eingeführt, damit der häusliche Frieden gewahrt bleibt, auch ists einfach feiner wenn mal man unterbrechen muss und schnell verräumen muss. Kann interessant werden dann bei Shantou-Sortierung, wenn dann so gefühlt 30 Schüsselchen rumstehen. Kommt demnächst, hab wieder ein großes Haus von Wange vom Klemmshop hier in der Pipeline
Die Markthalle ist nix besonderes als solches, aber der Boden davor ist recht nett mit den 1x1 Fliesen in Tan. Netter Funfact, der "Kohl" oder "Salat" hier ist...
...eine Frisur! Ist eigentlich so ein Exo-Force-Teil (voll an mir vorbeigezogen, Dark Ages und so), die Frisur ist auch so ziemlich ein Kind seiner Zeit und 2008 ausgelaufen. Wurde zusammen mit der Market Street in acht Sets in bright green verbaut.
Bist auch so im Schnitt so um die € 2,50 als Gebrauchtteil dafür los, günstig ist was anderes für eine Kopfbedeckung. Aber auf die Idee, das als Kohl zu zweckentfremden, kann auch nur einem mitdenkenden MOC'er einfallen.
Ja, nett, aber halt irgendwie so leer, wenn man mittlerweile bedenkt, was heute so aus China bezogen werden kann.
Vielleicht doch mal so einen Chinese Wetmarket kaufen und da was neues draus bauen.
Die Eule finde ich toll, die kommt auch gleich als Deko zum Einsatz. Mal was anderes als die schnöden grauen Papageien.
Das nenne ich mal einen verspielten Einsatz von Eule, Peitschen, Cones, Roundbricks, Antennen und diesen Hörnern aka Dinosaurerschwänzen (lt. Bricklink).
Bauabschnitt 1 ist fertig. Warum da eine weiße Fahne hängt, ich weiß es nicht.
Hängt im dänischen Original auch.
Man darf jetzt nicht sofort loslegen mit der Schimpferei - weil genau diese Markthallen kann man super als Durchgang nutzen zwischen anderen Modulars.
Eher eine magere Ausstattung der Markthallen.
An der Stelle kurz ein paar Worte zur Markthalle. In Frankreich vor allem recht üblich früher gewesen, auch heute findet man noch ab kleinere Städte solche Markthallen.
Sie sind im Schnitt recht einfach aufgebaut, vom Stil her ist so eine Markthalle wie diese hier eher so im nördlichen Frankreich (Wo man die Langues d’oïl spricht), Belgien und den Niederlanden eher zu finden als im Süden des frankophonen Sprachraums (Langues d'oc) (Also der Stil, Markthallen findet man natürlich schon!).
So, Bauabschnitt 1 ist durch, da ich sonst gleich die 30 Bilder überschreite, muss ich hier mal schnell unterbrechen.
Wir sehen uns gleich im zweiten Teil zur Market Street.