Wenn ich das richtig in Erinnerung habe war das Atomwaffenfähige Material und das Kowhow das für die Atombomben verwendet wurde, die später über Japan abgeworfen wurden, das was erbeutet wurde als man das deutsche U-Boot abgefangen hat, welches dieses an Bord hatte.
Sorry, aber auch dieser gern wiederholte Mythos war noch nie haltbar und gilt seit Jahrzehnten als widerlegt.
Quelle: Robert Jungk, "Heller als tausend Sonnen"
Im Frühjahr 1945, als der ganze Naziwahnsinn implodierte und man sich wieder der asiatischen Verbündeten erinnerte, war die US-amerikanische Atombombe schon zwischen Bau- und Testphase. Das darin verwendete Uran verdankte man zum allergrößten Teil den Belgiern. Nicht lachen...
Das in der Kolonie Belgisch-Kongo (später Zaire) abgebaute Uranerz wurde seit spätestens 1942 in die USA geliefert. denn die Belgier waren hocherfreut über folgenden Deal: Unser Uranerz gegen massive US-Hilfe bei Planung, Bau und Finanzierung einer leistungsfähigen AKW-Landschaft im Nachkriegs-Belgien. Oder anders ausgedrückt: "Tausche waffenfähiges Material gegen zukunftsfähige Energie". Und alle waren glücklich.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem US-Atomwaffenprogramm und dem deutschen Uranprojekt lag übrigens darin, dass die Amis von Beginn an jegliche Verantwortung für Forschung, Entwicklung, Bau und sogar über den Einsatz in militärische Hände legten. Und wenn Generäle eine Waffe bloß riechen, dann kann man seinen Allerwertesten darauf verwetten, dass innerhalb kürzester Zeit ein einsatzfähiges "Ding" zur Verfügung steht. Erst recht dann, wenn ihnen die Narrenfreiheit förmlich aufgedrängt wird.
Im krassen Gegensatz dazu war das deutsche Uranprojekt immer unter der Führung von Wissenschaftlern. Und wie Wissenschaftler nun mal so sind, wollen sie vor allem wissen. Nachrangigkeiten wie waffenfähige Verwendung haben im Elfenbeinturm der Wissenschaft keinen Platz. Es wurde also der Fokus auf die "Uranmaschine" gelegt, quasi die Mutter aller Kernreaktoren zur Energiegewinnung, Das Ergebnis waren Kompetenzstreitigkeiten unzähliger Ämter, Verzettelung in mehrere Teams und der ständige Kampf um begrenzte Ressourcen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Krieg für Nazideutschland bereits am 1. September 1939 verloren war. Alle folgenden Katastrophen und angeblichen "Wendepunkte" waren bloß das Symptom einer im Kern verrotteten Idee. Eine Kriegswirtschaft, die auf der Ausbeutung besetzter Gebiete basiert, steht immer auf tönernen Füßen. Die gleiche Lektion mussten auch die Japaner schmerzhaft lernen.
Trotz des oben verlinkten Buches von Robert Jungk, das ich wärmstens empfehlen kann: Mein persönlicher Held unter den Publizisten bleibt Sebastian Haffner.
Mich beeindruckt seine Klarheit und Hellsichtigkeit in der Beurteilung der Ziele des Massenmörders Hitler. Dessen eigentliches Ziel war laut Haffner der unsterbliche Platz in den Geschichtsbüchern, auf Augenhöhe mit Alexander dem Großen, Cäsar, Napoleon, etc..
Zur Verwirklichung funktionierte Plan A (militärische Unterwerfung Europas, später der Welt) nicht wie gewünscht, das wurde Hitler im Dezember 1941 mit dem Scheitern vor Moskau klar. Also kam Plan B zur Ausführung: Der Platz in den Geschichtsbüchern sollte dann eben als größter Judenmörder aller Zeiten gesichert werden. Ab diesem Moment diente der Krieg bloß noch der Zeitgewinnung, viele der folgenden Weisungen passen in dieses Bild. Auch dass die Wannseekonferenz im Januar 1942 stattfand, kann man als Zufall abtun. Muss man nicht.
Aus heutiger Sicht lässt sich ganz wertfrei festhalten: Der zeitweise staatenlose Postkartenmaler hat sein Ziel (leider) erreicht,
Den Weg dorthin haben Millionen von Menschen teuer bezahlt. Unter anderem auch mein Großvater, der die Schönheit Russlands bis 1948 bewundern durfte. Dass ich heute Panzermodelle baue und generell an Ingenieursleistungen interessiert bin, betrachte ich zum Teil auch als stille "Verbeugung" vor den Leuten, die den ganzen Mist live erleben mussten. Haben die nicht ein Recht darauf, dass wir nicht vergessen? Jede Verherrlichung empfinde ich dabei als peinlich und dumm. Glück ist die Abwesenheit von Krieg.
Um nochmal die Kurve zu den Klemmbausteinen zu kriegen: Die Reichsflugscheibe hat mit Ingenieursleistung nichts zu tun. Das ist braune pseudo-Esoterik, damit mache ich mich nicht gemein. Für mich ist das Modbrix-Modell vergleichbar mit der Frage "Darf man über Hitler lachen?". Und meine Antwort lautet immer noch: "Nein. Man MUSS!" Das Ding würde ich mir in den Schrank stellen, um meine Verachtung gegenüber den ganzen braunen Spinnern zu dokumentieren.
Sie erinnert mich übrigens frappierend an das Gefährt vom "blauen Klaus". Kennt den noch jemand, oder bin ich zu alt?