Burgleben - oder: Wer ist hier der Narr

  • Hallo zusammen


    Ich habe vor kurzen an einem kleinen, aber feinen Bauwettbewerb teilgenommen, und möchte euch gerne meinen Beitrag dazu vorstellen.


    Das Thema war:

    Diorama in 16 x 16 Noppen - Höhe egal

    Den Titel meiner Story könnt ihr dem Thread-Namen entnehmen ;)


    Bei meinem Beitrag geht es um Szenen aus einer mittelalterlichen Burg. Diese Szenarien sind losgelöst voneinander zu betrachten und stehen räumlich in keinem direkten Zusammenhang. Der Burgherr, der gnadenlose Graf Gregor von Graubergen, hat spitz bekommen, dass seine Gattin Kunigunde sich einen Liebhaber genommen hat und versucht fieberhaft herauszufinden, wer dieser wohl sein mag.






    Der Folterkeller:







    Hier ist schon so manchem Verdächtigen der Tod zur qualvollen Erlösung geworden, denn noch brutaler als der Graf selbst ist sein treu ergebener Henker Horst. Die Streckbank ist dabei sein Lieblingsfolterinstrument. Wenn er seine Opfer darauf festgebunden und die Seilwinde einige Umdrehungen aufgewickelt hat, fügt er seinen Opfern zusätzlich mit einem Messer empfindliche Schnitte zu um sie einem lebensgefährlichen Blutverlust nahe zu bringen. Um die Sauerei später einfacher beseitigen zu können, ist extra eine sogenannte Blutrinne in den Boden eingelassen. Im Hintergrund sieht man ehemalige Opfer, welche durch einen Stich ins Herz, durch tagelanges über-Kopf-Hängen und Ausgepeitsche oder einfach durch Verhungern in einem Käfig qualvoll ihr Leben lassen mussten. An der linken Wand sieht man zudem noch einige weitere Folterwerkzeuge und Waffen, welche auch hin und wieder Anwendung finden.


    Das Bier- und Weinlager:






    Hier steigt ein wildes Saufgelage unter den Bediensteten der Burg. Anstatt sich - wie von ihrem Lehensherrn geheißen - an der Suche nach dem Ehebrecher zu beteiligen, erleichtern sie den Grafen lieber um seine Alkoholvorräte. Dieser ist ihrer Meinung nach sowieso dem Gerstensaft viel zu sehr zugeneigt, was seine Wankelmütigkeit nur noch verstärkt, also verringern sie direkt auf diesem Wege auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Burgherr alsbald wieder betrunken durch die hiesigen Gemäuer wankt und seinem Sadismus frönt.

    Eine Ratte stört sich nicht an dieser Feier und genehmigt sich ein paar Schlücke des verschütteten Bieres - nichts ahnend, dass die Hofkatze bereits zum Sprung ansetzt.


    Der Thronsaal:











    Hier sitzt er nun, Graf Gregor von Graubergen, und fiebert in rasender Wut dem Auftreiben des Schufts, welcher ihn so dreist hintergeht, entgegen. Stark alkoholisiert und in unberechenbarer Gnadenlosigkeit fällt er einem untergebenen Schmied ein vernichtendes Urteil, weil dieser es gewagt hat sich ohne ein zufriedenstellendes Ergebnis seiner Suche wieder in der Burg blicken zu lassen. Am Tor zum Saal können Kunibert und Heinfried nur hilflos zusehen, wie die arme Seele durch die Falltür auf direktem Wege ins Verlies befördert wird. Was sollen sie auch tun? Würden sie nur den geringsten Zweifel ihrer Lehenstreue aufblitzen lassen, würde der Graf ohne mit der Wimper zu zucken seine beiden ständig hungrigen und blutrünstigen Hofhunde "Güte" und "Gnade" (denn sie sind die einzigen, die er walten lässt) von ihrem Lieblingsplatz vor dem Kamin von der Leine lassen. Links am Thron ist der Hebel angebracht, welchen der Tyrann nur zu gerne betätigt. Überhaupt ist links seine Lieblingsseite, denn dort steht auch der Tisch, auf welchem immer ein feiner Tropfen zu stehen hat.


    Das Schlafgemach:






    (Dieser geile Bock...)


    Während der Graf im zentralen Raum der Burg seinem Sadismus frönt, lebt seine Gattin, die ebenso attraktive wie liebevolle Kunigunde, ihr leidenschaftliches Techtelmechtel mit dem hofeigenen Unterhaltungskünstler Tom in ihrem Schlafgemach (sie teilt sich schon lange kein Bett mehr mit diesem Scheusal) aus. Seine Unbedarftheit, die ständig gute Laune trotz widrigster Umstände und nicht zuletzt sein derber Humor gegenüber dem Burgherren haben seinen Reiz nicht verfehlt und ihre Libido neu entflammt, denn eine Frau ihren Alters - die Gute zählt nunmehr auch bereits achtunddreißig Lenze - hat immer noch Bedürfnisse. Zudem kann sie bei dem sechzehn Jahre jüngeren Hofnarr auch mal ihre dominanten Fantasien ausleben und die Vorzüge seiner sportlichen Beweglichkeit genießen.


    Sollte ihr Gemahl jemals dahinter kommen, wer wirklich der gesuchte Treuebrecher ist, dann ist's um ihre Leidenschaftliche Affäre geschehen. Aber dieser närrische Säufer kommt doch eh nie dahinter ...


    Ich hoffe, euch gefällt meine kleine Geschichte und ich konnte euch etwas erheitern :S

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