Bluebrixx Special 105236 - Hurde-Erweiterung für Burg Blaustein

  • Preis
    189,95
    Setnummer
    105236
    Steineanzahl
    4473
    Erscheinungsjahr
    2022


    Gnädiges Burgfräulein, eine Hurde ist der neueste Stand der Technik, um Heim und Hof zu verteidigen.


    Eine weitere Woche fleißigen Burgenbaus liegt hinter mir. Hatte ich anfangs noch gehadert, ob ich mir wirklich noch die Hurden-Erweiterung zulegen sollte (wegen möglicher Platzprobleme), bin ich nun vollends von der Erweiterung überzeugt. Warum? Sehet und staunet selbst.

    Der Bau

    Da die Erweiterung nochmal über 4000 Teile umfasst, ist der Karton wieder entsprechend ähnlich groß, wie bei der Grundburg und dem Saalbau und reichlich mit Tüten gefüllt. Insgesamt 10 Bauabschnitte gilt es diesmal zu bewältigen, wobei sich der erste um das neue Untergerüst dreht, Schritte 2-4 um die Seitenverkleidungen des Berges, 5-9 um die eigentlichen Hurden-Aufbauten und das erweiterte Torhaus und das Ganze in Schritt 10 mit Aufforstung und Brückenbau abschließt.


    Bevor der eigentliche Bau aber beginnen kann, muss man zunächst rund eine Stunde für den Abriss bestehender Anbauten einplanen. So wird jeweils das obere Stück des Torhauses und des Bergfrieds entfernt und deren Dächer teilweise zerlegt. Auch das Dach des ursprünglichen Haupthauses wird teilweise abgerissen, um die Grundlage für die späteren Anbauten zu legen. Zusammen mit den Teilen, welche bereits bei der letzten Erweiterung zurückgelegt wurden, kommt hier nochmal einiges an Teilen zusammen, die beim Bau woanders neu verwendet werden. Wobei ich hier anmerken muss, dass bereits rund ein Drittel gar nicht für diese Erweiterung benötigt werden und bereits für die nächste eingeplant sind. Das erfährt man aber erst am Schluss, wenn die neue Auflistung der Teile zur Aufbewahrung gezeigt wird. In der Liste für die vorliegende Erweiterung sind diese am Anfang trotzdem alle mit aufgeführt. Hier hilft es, die Liste gut mit den vorhandenen Teilen abzugleichen, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Trotz aller Sorgfalt hatte ich tatsächlich am Ende ein Teil beim Abriss über, welches farblich überhaupt nicht passte (reddish brown, statt dark brown). Ob ich mich hier irgendwann mal verbaut hatte oder tatsächlich eine Fehlfarbe in der Lieferung war, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Insgesamt passt es bei mir aber mit der Teilanzahl. Einige Teile, die ich zunächst vermisst habe nach dem Abgleich der Liste, tauchten später wieder auf (das lag zum teil an meiner Sortierung: Ich hatte alle Pflanzenteile samt Unterbau extra weggepackt und zunächst übersehen :S . Also: Wohl dem, der den Überblick behält). Am Ende hatte ich zumindest zusammen mit dem Inhalt aus den Tüten keine Fehlteile. Die neuen Teile sind, soweit ich das stichprobenartig sehen konnte, alle von Gobricks und dementsprechend von guter Qualität. Da man beim Bau noch Teile von der Grundburg verwendet, die bei mir noch nicht aus Gobricks-Teilen bestand, fällt der qualitative Unterschied (besonders in der Klemmkraft) auch sofort auf, auch wenn es sich grundsätzlich mit allen Teilen gut bauen ließ.



    Ein Grund, warum sich diese Erweiterung für alle Burgenbesitzer lohnt, die es bis zum Saalbau geschafft haben: Der neue Unterbau ist sehr stabil und eignet sich später als gute Tragehilfe, da man auch am fertigen Modell später relativ leicht an ihn wieder herankommt. Die Burg an sich besitzt außer an einer 2x2 Noppen großen Stelle keinerlei feste Verbindung zum neuen Untergrund, sondern liegt im Prinzip lose auf. Aufgrund des Gewichts und dessen guten Verteilung auf das Grundgerüst ist das aber kein Problem. Links und rechts am breiten Hauptsteg hochgehoben hält die Burg sehr gut.


    Dank einer Orientierungshilfe mittels einer gebauten Stange durch den Brunnen ist das erste Aufsetzen auch sehr einfach.



    Ist die Burg auf den Grund gesetzt, geht es auch schon an die Seitenverkleidung. Vier Seiten: Vier Bauabschnitte. Diese behalten den ursprünglichen Stil der abgerundeten Felsen bei, wobei die Schwünge immer größer und breiter werden. Teilweise baut man einige Höhlen. Die Verbindung der vier Elemente erfolgt über kleine Kugelgelenke, wobei jeweils zwei Teile nur die Aufnahmen besitzen und die anderen das Gelenk. Über die Ecken werden diese dann aneinander geklipst. Eine direkte Klemmverbindung zum Hauptgerüst besteht nicht! Lediglich ein paar Einführhilfen sorgen für einen leichten Anbau. Dadurch lassen sich die Seitenverkleidungen auch später noch relativ leicht entfernen, indem man die Ecken auseinander drückt. So kommt man wieder leicht an den Unterbau heran und kann die Burg damit hochheben.



    Zur Qualität der Steine sei noch angemerkt, dass es besonders bei dem Dark Bluish Grey Farbunterschiede zwischen den Steinarten (innerhalb der Gobricks-Teile) gab. Insgesamt ist das aber für das Modell nicht störend. Zudem lag ein Extra-Tütchen bei, bei dem ein Teil in einer anderen Tüte ausgetauscht werden sollte. Der Unterschied ist: Beim neuen Teil ist die Oberfläche glatt, beim alten leicht rau - wie man sie auch von den Lego-Slopes her kennt. Ich behaupte mal, das macht an sich keinen besonderen optischen Unterschied, aber nett, dass man auf solche Details achtet.



    Ansonsten verlief der Bau recht problemlos, auch wenn die Anleitung an einer Stelle eine falsche Zahl der zu verwendenden Bauteile aufwies und an anderen Stellen die Box für die Bauteilübersicht direkt ganz wegließ. Anhand der gezeigten Bauansichten konnte ich mich stets gut orientieren und nichts war unlösbar. Besondere Bautechniken kann man Großteils bei den Hurden entdecken, wobei hier die Erker am Dach des alten Haupthauses besonders auffallen. Etwas Fingerspitzengefühl brauchte es dann doch noch beim Bau des neuen Daches für den Bergfried. Dieses wird deutlich erweitert und alle vier Seitenteile müssen wieder an die C-Klipse angesteckt werden, wo man naturgemäß beim Aufsetzen nicht mehr so gut herankommt ud sich hier und da mal was verschieben kann. Letzten Endes gelang es, allerdings fiel mir hierbei auf, dass die Klipse bereits Stressmarker bilden. Es handelt sich bei diesen aber auch nicht um Teile von Gobricks.

    Aufgrund der Bergerhöhung wurde nun eine Rampe notwendig, um an die Zugbrücke zu kommen. Dieser Anbau wird zum Schluss einfach an das entsprechende Seitenteil geklipst


    Das fertige Modell

    Schließlich konnte ich den Blick erhaben über die ausgebaute Burg schweifen lassen. Besonders auffällig sind natürlich die Hurden am Saalbau, am Bergfried und dem alten Haupthaus. Erst auf dem zweiten Blick wird auffallen, dass auch das steinerne Torhaus nochmal deutlich erhöht und mit einem weiteren Bogen versehen wurde.



    Was die Bemannung der Hurden angeht: Grundsätzlich lassen sich am Saalbau einige Figuren unterbringen. Sie die Durchgänge an sich eigentlich viel zu schmal, so sind die Stehflächen ausreichend dimensioniert. Diese Hurden lassen sich auch sehr gut abnehmen und wieder ansetzen. Auch wenn meistens die Round Bricks in den Aussparungen klemmen bleiben, kann man die Hurde einfach andrücken und es hält wieder.



    Auch beim Bergfried klappt dies grundsätzlich auf der Hurde selber ganz gut. Der steinerne Zinnenaufbau darunter ist allerdings nun zu niedrig. Das war er früher zwar grundsätzlich auch, aber da konnte man das Teilweise durch das Dach kompensieren, da dieses natürlich in der Mitte spitz zulief. Nun gibt es hier rundeherum nur eine Decke auf derselben Höhe, womit eine Figur samt Helm im Stehen leider keinen Platz mehr hat.


    Fazit

    Ich bin begeistert: Anhand der Produktfotos hätte ich nie vermutet, dass sich der Charakter der Burg dermaßen stark zum Positiven verändert. Dort wirken die Hurden gerade beim Saalbau etwas zu massig. Nun, da ich vor der Burg stehe und diese frei aus jedem Blickwinkel betrachten kann, habe ich mich ein zweites Mal verliebt! Die Erweiterung fügt sich nahtlos ein. Schon allein wegen dem neuen Aufbau des Torhauses lohnt sich aus meiner Sicht die Erweiterung - und sei es nur, dass man sich die Anleitung anschaut und für sich einzelne Aspekte herauszieht, um nur diese umzusetzen. Denn natürlich sind schon wieder knapp 200 € für die Burg eine Ansage für sich, auch wenn es auf den durchschnittlichen Teilepreis betrachtet wiederum kein Wucher ist. Durch die Verwendung von qualitativ guten Steinen bietet Bluebrixx hier aus meiner Sicht auch keine Angriffsfläche. Letztlich bleibt es jeden selber überlassen, ob er die Reise weiter mitgeht oder nicht.

    Wem der Preis keine Sorgen bereitet, dafür aber mit dem Platzbedarf hadert: Nimmt man jeweils immer nur die breiteste Stelle je Seite, vergrößert sich die Ausdehnung je Seite im Durchschnitt etwa um gerade mal 1,5 cm. Der Anbau der Brücke/Rampe mal außen vor gelassen. Diese würde die Breite auf der eine Seite um etwa 10-12 cm vergrößern. Da sie sich aber leicht entfernen lässt, kann man hier etwas optimieren. Da für mich die Schokoladenseite eindeutig die Ansicht zum Saalbau/Steinernes Torhaus ist, steht bei mir die Burg entsprechend im Schrank, sodass man die Seite mit der Brücke sowieso nicht sehen kann, wodurch ich den Anbau an der Stelle komplett weglasse. Somit war das Platzproblem für mich gelöst.


    Zum Abschluss wieder mal: Hut ab vor dem Designer für diese kontinuierlich hohe Qualität des Designs und der Anleitung. Und wie bei James Bond heißt es auch hier: Will be continuied.


    Mehr Details im nächsten Post.

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