Der kleine Allrounder aus dem Osten
Ich muss zugeben, diesen Bau hatt ich bis vor kurzem gar nicht geplant. Aber durch ein Robur-Modell von Modbrix auf diese Fahrzeugreihe aufmerksam geworden, beschäftigte ich mich etwas mit dem Original. Auf den ersten Blick fand ich das Modell von Modbrix nicht so gut gelungen. So sind viele Details aufgrund des Maßstabes von 6-wide zu ungenau (etwa die weiße Bauchbinde und die Frontscheibe) oder gar zu stark betont dargestellt (z.B. seitliche Bordwände und der Unterbau). Aufgrund des vielseitig einsetzbaren Originals wollte ich mich an einem Nachbau in 8-wide wagen.
Robur war eine LKW-Baureihe der Zittauer Robur-Werke in der DDR. Aufgrund der bereits früher gemachten Erfahrungen und der Kostenersparnis bei der Umrüstung von handelsüblichen LKW zu Feuerwehrfahrzeugen, wurde ab der Modellreihe LO 1800 A diese als Pritschenwagen mit Ausrüstung für ein Löschgruppenfahrzeug genutzt. Interessant finde ich dabei, dass stets nur Maschinist und Gruppenführer in der Fahrerkabine saßen und die restliche Mannschaft zusammen mit der Ausrüstung auf der Pritsche Platz nahm. Bei der Verwendung als Löschfahrzeug war aber so natürlich nur wenig Platz vorhanden, sodass hier stets ein Schlauchtransportanhänger mitgeführt wurde.
In den Nachfolge-Modellreihen LO 1801 A und LO 2002 A wurde die Nutzung modularer ausgerichtet, indem meist der mittlere Aufbau ausgetauscht wurde. So konnte der LKW in den folgenden Varianten zum Einsatz kommen:
- Mannschaftstransportfahrzeug, (mehr Sitzbänke)
- Gerätewagen, (mit Kranausleger 1 Mp, konnte also ungefähr 1 t Last heben)
- Schlauchwagen, (mit Schlauchkasten-Einschub)
- Tanklöschfahrzeug (mit Tankblase 900 Liter).
Außenansicht
Die Orientierung an der Vorlage eines LO 2002 A kam eher zufällig zustande. Zumindest ist mein bisher gewonnener Eindruck, dass man rein äußerlich das Modell LO 1801 A und LO 2002 A meist nur durch die Bauweise des vorderen Radkastens unterscheiden kann. Zum LO 1800 A wiederum gibt es deutlichere Unterschiede an der Fahrerkabine (z.B. Kühlergrill) und auch die seitliche Klappe an der Pritsche fehlt.
Da mir nun für den Radkasten eher eine Bauweise eingefallen ist, die meiner Meinung nach dem LO 2002 A entspricht, bezeichne ich das Modell entsprechend.
Es war mir mal wieder wichtig, soviele Details wie möglich abzubilden. An der Front wurden dementsprechend die markanten Strahler mittels abgerundeter Round Tiles von Mega Construx umgesetzt. Da ich diese leider noch nicht in einer anderen Farbe besitze, deuten die gelben Strahler nun den eingeschalteten Zustand an. Dazu passen dann die gelben Cobi-Strahler unten an der Stoßstange, welche wohl beim Orginal die Nebelscheinwerfer darstellen. Bei der Stoßstange ärgere ich mich etwas, dass ich die Teile noch nicht in weiß habe, allerdings soll es ja keinen Fabrikneuen Robur darstellen. Die Blinker sind natürlich zu groß für den Maßstab, aber so ganz nackt wollte ich die Front nicht lassen. Hier würde nur eine Umsetzung mittels Sticker oder Bemalung etwas passenderes liefern.
Für die Seitendarstellung war mir recht schnell klar, dass für die Klappen mal wieder nur das alte Hinge-System zu gebrauchen ist. Auch die Klappe in der Plane war dadurch leicht umzusetzen, da es die platzsparendste Lösung ist. Leider hatte ich keine Teile in Tan zur Verfügung, sodass hier noch eine farbliche Auffälligkeit besteht.
Im Heck habe ich versucht, die ausklappbaren Tritte so gut es geht umzusetzen. Da ich den Zugang zum Inneren leicht ermöglichen wollte, ist die Plane hier nicht geschlossen und ich habe mich an die Darstellung einer seitlichen Faltung probiert.
An der Fahrerkabine sind alle hervorstehenden Details umgesetzt: Befestigung von Axt und Schaufeln, Trittstufe sowie die Dachluke.
Innenansicht
Das Dach der Kabine lässt sich abnehmen. Innen wurden die Fahranzeigen sowie das Funkgerät umgesetzt. Es können zwei Figuren Platz nehmen. Unter der Frontklappe befindet sich die Vorderbau-Pumpe.
Wie beim Original lässt sich für die Entnahme der Tragkraftspritze eine Schlittenführung ausklappen. Da es sich aber ansonsten um einen Gerätewagen (ähnlich Rüstwagen) handelt, besteht die restliche Beladung aus entsprechendem Rüstzeug. Für einen LF wären hier Haspeln, Schläuche und sonstige Armaturen verlastet.
Der Zugang zur Pritsche erfolgt übers Heck. Im oberen Bereich sind die Leitern verlastet. Für einen besseren Zugang habe ich sie auf einem Schlitten montiert, beim Original werden sie aus einem Kasten gezogen. Zur Entnahme wird vorher die gefaltete Plane entfernt. Unter dem Schlitten ist ein Teil des Kranaufbaus verlastet.
Für den besseren Zugang zur Pritsche kann das Dach entfernt werden. Darunter kann man dann einiges an Gerät erkennen, zudem können zumindest zwei Figuren Platz nehmen. Die beiden Sitzplätze direkt hinter den Türen konnte ich leider nur andeuten.
Zum Abschluss noch etwas Selbstkritik: In der Gesamtschau ist der Robur in 8-wide eigentlich mindestens einen Brick zu hoch und ursprünglich hatte ich ihn auch tiefer geplant. Da ich allerdings das Fahrerhaus nachträglich für eine bessere Darstellung erhöhen musste, galt das schlussendlich auch für den Aufbau, wobei ich auch ganz froh darum bin, da ich so mehr unterbringen konnte. Nichts desto trotz leidet dadurch etwas das Setenverhältnis. Auch hier spiele ich mit dem Gedanken, es irgendwann mal in 10-wide zu probieren. Bis dahin bin ich aber mit meiner derzeitigen Umsetzung zufrieden.
Im Nachgang noch etwas Kran-Action.