LOZ mini 1651 - Mushroom House (Magic Street View / Mini Street View)

  • Preis
    12,95
    Setnummer
    LOZ-1651
    Steineanzahl
    4017
    Erscheinungsjahr
    2020
    Minifiguren
    1
    Steineart
    Mini Blocks

    Das Set LOZ-1651 stammt aus der Serie "Street Mini" (laut Verpackung) oder auch "Magic Street View" (laut LOZ-Webseite). Die Serie Magic Street View besteht aus Archaeological House (LOZ-1652), Magic House (LOZ-1649), Nautical House (LOZ-1650) und eben dem Mushroom House.

    Ich nehme an, daß "Street Mini" der gesamte Oberbegriff ist, denn LOZ hat noch andere Themenhäuser im Programm, wie eine Uni, ein Badehaus oder verschiedene Läden.

    Bei diesen Sets handelt es sich jeweils um kleine Sets mit etwas mehr als 400 Teilen, für jeweils bei Bluenrixx aktuell knapp €13. Schnelle Mitnahmeware also, aber Achtung: es handelt sich um Mini-Blocks, und die muß man mögen. Ich mag sie, und insbesondere das Mushroom House hat mich ob seiner phantasievollen Detailverliebtheit direkt angesprochen. Ich finde es wie ein gutes Kinderbuch: es läd ein zum Entdecken, zum hineintauchen und zum Erfinden eigener Geschichten.


    Der Karton ist leidlich gefüllt, die Anleitung ist wie bei den kleineren Sets von LOZ üblich kein Heft, sondern ein gefalteter Bogen. Die 43 Bauschritte sind nicht weiter unterteilt, alle 4 Tüten werden zeitgleich benötigt. Mir hat es ausgereicht, die Tüten jeweils in ein eigenes Gefäs zu leeren, eine weitere Sortierung habe ich nicht vorgenommen. 417 Teile sind ja auch noch durchaus überschaubar.

    Hier die Nummerierung der Tüten:


    1651.1

    D6S25C1


    1651.2

    D6S19F1


    1651.3

    D6S19G3


    1651.4

    D6S16A1



    Der Bau hat mir demnach viel Spaß gemacht. Die Figuren haben mir direkt eine Geschichte erzählt, die mit dem Bau immer mehr an Leben gewann. Ich empfinde die Handhabung der Mini-Blocks an sich als etwas wunderschönes, ich liebe dieses Format und wünsche mir mehr davon. Burg Blaustein in Mini? Würde einige Probleme auf einmal lösen. Ja, ich kann noch träumen. :)

    Die Qualität der Steine an sich empfinde ich durchweg als gut, als Beispiel möchte ich die silbernen Teile nennen: keine Schlieren wie sonst manchmal, auch die Klemmkraft stimmt. Die Steine klemmen gut. Das kann allerdings beim Rückbau durchaus negativ werden, denn noch fehlt den Steinen die kleine Greifkante. Allerdings sind mir bei einem anderen, neueren Set inzwischen erste Plates mit Griffkante begegnet, das läßt mich auf eine Umstellung hoffen.


    Die menschliche Figur aus dem Set ist leider eine der weniger schönen Klemmbausteinfiguren, sowohl von der Gestalt her, als auch vom hier eher sparsamen Druck. Gut finde ich den brickbuilt Hasen, geradezu klasse finde ich die zwei Schnecken. Sehr simpel gebaut, aber ... eindeutig Schnecken. Ich finde sie super.


    Wie üblich bei LOZ finden sich sowohl qualitativ gute Drucke, aber auch viele Aufkleber. Normalerweise klebe ich nicht, aber da gerade die Figuren Schnecke und Hase enorm gewinnen durch die Sticker, habe ich halt ausnahmsweise auch sonst fast alle geklebt, auch wenn das für mich eigentlich nicht hätte ein müssen. Allerdings mag ich dieses Set vom Bild her so sehr, daß ich die Steine wohl nicht anderweitig zum Freien Bauen verwenden werde.


    Ich hatte allerdings auch Probleme: in Bauschritt 24 werden im Bild Pflanzenteile verbaut, die ich nicht in der dazugehörigen Teileliste sehe, und in Bauschritt 29 werden von dem einen Teil nicht 6 wie in der Teileliste angegeben, sondern 8 verbaut.

    Die Anleitung an sich fand ich mit etwas Erfahrung im Anleitunglesen verständlich, bei manchen Farben (vor allem gelb transclear) mußte ich aber doch mehrmals hinschauen und vergleichen. Ein dunkles Pflanzenteil scheint zu fehlen, aber vielleicht findet es sich ja doch noch an, oder ich höre es im Staubsauger.

    Schwierigkeiten kamen erst gegen Schluß auf: dem Hasen mußte ich eine zusätzliche 1x2 Plate als Standfuß gönnen, sonst kam der Stummelschwanz minimal aber wirkungsvoll mit den 2 schrägen Steinen in die Quere. Die Karotte ist etwas zu groß geraten und die Arme lassen sich nicht so wie notwendig anwinkeln, so daß sie etwas schräg in der Pfote klemmt.

    Richtig hakelig wurde es allerdings im letzten Schritt: Dach aufsetzen. Das wurde deutlich schwerer als erwartet, weil hier und da immer wieder etwas krachte, schief saß, wieder krachte etc. Eine 1x4 Plate, die mir zu mehrmals entgegen kam, habe ich schließlich nicht mehr eingebaut - ich war froh, daß das Set dann doch fertig da stand.


    Und das bringt mich zu meinem Fazit: Wow, ich liebe dieses Set, aber würde ich es weiter empfehlen? Eher nein. Gerade das Aufsetzen des Daches gestaltet sich für mich mehr als nur schwierig. Vielleicht lohnt es sich, abweichend von der Anleitung, es nicht separat, sondern direkt auf dem Haus zu bauen? Ich kann nur spekulieren, habe es diesmal nicht probiert. Wenn das klappt, und der Hase quasi eine kleine Extra-Fußbank bekommt, würde ich es dann doch emofehlen können.


    Bleibt noch die wichtige Frage zur Zielgruppe. LOZ selber gibt hier 6 Jahre plus an. Ich finde, aber wirklich Freude werden vermutlich eher Menschen wie ich haben, die nach wie vor Spaß an gut gemachten, phantasievollen Kindergeschichten haben. Denn Kinder selber dürften glaube ich mit den filigranen Details an die Frustrationsgrenze gelangen. Besonders wenn das Aufsetzen des Daches immer wieder Teile zum Ein- und Absturz bringt.


    Rein von der Gestaltung her aber eines meiner Lieblingssets in meinem Bestand. Ich finde es nach wie vor phantastisch gut. Aber ... das ist meine Meinung.

    Für mich war es ein sonntägliches Bauvergnügen, verteilt über den Tag hat es mir viel Freude gemacht.


    Wie üblich bei LOZ blieb einiges an Reststeinen.



    "Das ist also Glück", dachte Gerti. Karotte in der einen Hand, immer wieder genüßlich knabbernd, saß sie auf dem Dach ihres Hauses und ließ den Blick schweifen. "Du, das war die absolut richtige Entscheidung, hier einzuziehen", sagte sie, denn sie war nicht allein. Mit ihr auf dem Dach, etwas versteckt zwischen den wild wuchernden Pflanzen, saß Harald, der Schneckerich. Seit wie vielen lange waren sie nun schon zusammen? Gerti war so glücklich, Har, wie sie ihn auch nannte, an ihrer Seite zu wissen, und das sagte sie ihm auch. "Du ..." Harald brummte kurz, sie brauchten nicht viele Worte, um sich verstehen, "Du ...", setzte Gerti nochmal an, "weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?" Als Antwort rutschte Harald ganz nah an Gerti ran sie fühlte seinen weichen Kopf in ihrer Tatze. Das kitzelte etwas, und Gerti fühlte sich nochmal so wohl als ohnehin schon. Der Tag an dem Harald und sie sich begegnet waren, war der schönste Tag in ihrer beider Leben. Und langweilig wurde es mit Harald sowiso nie. Denn Harald war nunmal eine Schnecke, und war so sehr anders als Gerti. Sie hatten sich erst aneinander gewöhnen müssen, aber das hatten sie auch geschafft. Gerti war eher still, beobachtend gerne die Welt und war glücklich mit sich. Har hingegen hatte viele Freunde und Bekannte und auch daß Gerti morgens beim Aufwachen nie wußte, ob Harald heute Harald, oder Haralda war, oder auch einfach nur Har. Das war immer wieder eine Überraschung. Aber so war das nunmal bei Schnecken, da war das nicht ganz so festgelegt wie Gerti es bei Hasen kennengelernt hatte.

    Auch wie viele Kinder Harald hatte, wußten sie beide nicht. Sie wußten nur eins, Har war vielfache Schneckenmama und vielfacher Schneckenpapa. Das entschied sich manchmal sehr spontan bei Schnecken, soviel hatte Gerti gelernt. Überhaupt hatte Gerti viel von Har gelernt. Nämlich daß das alles nicht so wichtig war. Seit sie Har kannte, war sie auch eine viel ausgeglichenere Hasenmama. Denn wenn ein fescher Häserich vorbei kam, konnte (und wollte) sie selten widerstehen. Aber zum Glück waren ihre Kinder sehr schnell sehr selbstständig. Sie hatte sie ja lieb, aber sie hatte sehr früh gelernt, loszulassen. Har war da wesentlich pragmatischer. Schneckenbabys wachsen nicht in der Mama, sondern in Eiern, die die Mama vorher irgendwo hin gelegt hat. Ja, schon gut versteckt, aber eimmal gelegt, kroch die Mama einfach weiter, und beim nächsten Mal war sie vielleicht der Schneckenpapa. Und wenn sie schlüpften waren die kleinen Schnecken schon praktisch fertig, hatten sogar schon ihr eigenes Haus. Sie fanden es beide schön, sich gefunden zu haben. So unterschiedlich sie auch waren, eines hatten sie nicht lernen müssen, das hatten sie sofort gewusst: zusammen lebten sie noch viel glücklicher als zuvor.


    Und heute abend saßen sie gemeinsam auf dem Dach ihres kleinen Pilzrestaurants, das sie gemeinsam aufgebaut hatten. Der Anfang war hart gewesen, aber seit sie sich noch mit Eva zusammengetan hatten, fühlte sich das alles einfach nur gut an. Eva war ein kleines Menschenmädchen, sie war eigentlich einfach nur zum Essen vorbei gekommen. So kann es gehen.

    Sie hatten sich unterhalten, dann ging Eva direkt vom Tisch in die Küche und dann war es an Gerti und Har, zu staunen. Eva war keine Köchin, sie war Künstlerin. Kreativ mischte sie Zutaten und Zubereitungsmethoden, es war eine Freude ihr zuzusehen. Und trotz ihrer jungen Jahre wußte Eva genau, was sie wollte: mit einem Pilzrestaurant andere zum staunen und schwärmen bringen, kurz: sich und andere glücklich machen.

    Eva in ihren jungen Jahren träumte schon davon, ein eigenes Restaurant zu haben. Es war klar, Eva würde einmal das Restaurant übernehmen, wenn Gerti und Har nicht mehr waren. Das war auch schon so mit Evas Eltern vereinbart, und Eva war glücklich darüber. Gerade hatte sie wieder einen Gast überrascht, er saß auf der Terasse des Speisezimmers im ersten Stock. Es war ein Schneck, hatte ein Lätzchen umgebunden und war fest davon überzeugt, niemals etwas besseres und aufregenderes gegessen zu haben.


    So waren sie drei eine sehr, sehr glückliche kleine Gemeinschaft. Gerti seufzte nochmal kurz und zufrieden, knabberte den Rest ihrer Karotte, dann standen sie auf und gingen zu Eva hinab. Gerti war dran mit Geschirr spühlen und Har wollte am Haus ausbessern. Immer wieder fielen Teile herab und mußten neu befestigt werden. Ideal war das nicht, aber mit Häusern kannten sich Schnecken ja aus.


    Als sie runterkamen, strahlte Eva sie beide an und sie mußten gleich probieren. Gerti war sofort noch ein bißchen glücklicher als ohnehin schon, und sie staunte selber, daß in ihr genug Platz war für so viel Glück. Sie konnte nicht anders, sie umarmte alle beide, und so hüpften sie alle drei fröhlich in ihrer Küche herum und wußten genau, daß sie sich alle drei sehr, sehr lieb hatten.


  • Danke fürs Zeigen. Ein schnuckeliges Set, das bestimmt gut auf die Fensterbank zwischen Pflanzen passt. LOZ muss ich irgendwann auch mal probieren. Im Moment aber irgendwie zu wenig Zeit zu bauen un der HuB ist noch so groß und Reviews schieb ich auch schon lange einige vor mir her.


    Mein Lieblingswort in deinem Review: "Schneckerich" Einfach herrlich *l2*

    Bratpfannen sind kein integraler Bestandteil eines Panzers!