Bluebrixx Special 103289 - amerikanisches Diner

  • Preis
    79,95€
    Setnummer
    103289
    Steineanzahl
    2.038
    Erscheinungsjahr
    2021
    Minifiguren
    Ohne

    Designed by Alex


    Ich hatte schon das eine oder andere Set bei Blue Brixx gekauft, jedoch noch nie ein BB-Special. Die Berichte über die suboptimal Teilequalität bzw. Klemmkraft haben mich davon abgehalten. Ihr kennt das.

    Nachdem aber berichtet wurde, dass die Qualität verbessert wurde und nun das Diner verfügbar war, habe ich gleich zugeschlagen. Leider war ich so schnell, dass der Stickerbogen noch nicht verfügbar war und der erst bei einer späteren Bestellung mitbestellt wurde.


    Ich bin grundsätzlich sehr 1950‘s-affin, die amerikanische Roadside-Kultur finde ich faszinierend, amerikanische Diner interessieren mich besonders! Also ein Must-have, wenn BB ein Diner auf den Markt schmeißt. Daher würde ich mich als sehr interessierter Laie bezeichnen, und das Diner wird nun auf Herz und Nieren geprüft.


    Der Aufbau I - das Diner

    Wie bekannt, gibt es keine gedruckte Anleitung und keine Bauabschnitte. Bei 2.038 Teilen schon recht fordernd. Es gibt aber tatsächlich einige wenige Tüten mit sortenreinen 1x1-Fliesen.

    Da ich keinen Platz für eine Konstruktion auf zwei Baseplates habe, bin ich beim Zusammenbau etwas von der Anleitung abgewichen und den Parkplatz komplett auf der zweiten Baseplate gebaut. Leider waren für das customizing nicht genügend Steine vorhanden, so dass ich aus meiner Bastelkiste auffüllen muss.

    Schon recht früh lässt sich feststellen, dass die Baseplate sich ordentlich verziehen wird. Leider drückt sich das auch nach Abschluss der Bauarbeiten nicht zurecht. In einem Fall war der Verzug im Bereich der Hintertür am stärksten. Die Tür selber schlabbert recht lose im Türrahmen, da ist also noch Luft, im wahrsten Sinne des Wortes. Im hinteren Bereich des Diner finden sich mit Mülleimer und -sack etwas Deko.

    Optisch schön finde ich den schwarz-weißen Fliesenboden in 1x1 im Inneren. Den Boden zu verlegen ist aber kein zuckerschlecken. Damit das ordentlich aussieht müssen die Fliesen immer schön ausgerichtet werden. Streckenweise hätte ich mir beim Fußboden ein, zwei Bauschritte mehr gewünscht, weil hier reichlich 1x1-Fliesen auf einem Mal verlegt werden sollen (Bauschritt 48: 66 schwarze und 66 weiße; Bauschritt 49: 97 schwarz und 98 weiß). Da aber immer wieder Lücken gelassen werden müssen, habe ich mich des Öfteren verzählt, was das Entfernen von Fliesen erforderlich machte. Leider hatte ich meine Teiletrenner nicht zur Hand.

    Die Inneneinrichtung ist meiner Meinung nach etwas karg. Die Jukebox ist etwas lieblos und wird nicht aufgenoppt, weshalb sie bei jeder Gelegenheit hin und her fliegt. Eine Noppe hätte zur Fixierung genügt.

    Es gibt innen zwei Tische mit Sitzbänken. Etwas wenig für die Menge Umbauten Raumes. Bei den Bänken ist es auffällig, dass die Neigung der Sitzfläche nach vorne ausgeführt ist, was bedeutet, dass man unter den Tisch rutschen würde, wenn man drauf sitzen könnte. Die Neigung der Sitzfläche gehört daher in Richtung Rückenlehne. Eines der für mich schlimmsten Fehler in diesem Set.

    Die Autofront im Bereich der Theke ist ganz gut geworden, wenngleich sowas nicht in ein Diner gehört. Wände werden dort mit Fotos bzw. Werbung verziert. In einem Roadhouse kann man auch Autoteile als Deko verwenden.

    Und nun zum ärgsten Fehler. Auffällig ist die fehlende Küche zum Burger-braten. Die Thekeneinrichtung lässt das Diner bestenfalls als Michbar / Eisdiele verwenden. Da noch viel Platz im Innenraum ist, hätte die Theke entsprechend angepasst werden können.

    Dass die Spülküche und das Kühlhaus aus Platzgründen weggesperrt wurde, ist verschmerzbar. Irgendwo müssen ja Grenzen sein.

    Einer gefälligen Optik tragen die Eisenbahn-Fensterrahmen bei. Ein sehr liebevolles Detail. Der Einsatz von trans-red-Stangen als Neon-Röhren rundet die Optik der Fassade ordentlich ab. Der blaue Rahmen am Dach mit den 1x1-Tiles sieht auch recht hübsch aus, zumindest, wenn man sich die Mühe macht, die Fliesen ordentlich ausrichtet. Etwas drüber finde ich diese blauen Ufos an der Vorderseite des Gebäudes. Mir ist kein Diner bekannt, an dem sich diese Untertassen finden. Deswegen wurden sie von mir wieder weggemoct. Der Schriftzug „Diner“ ist wieder Brick-build und an sich ganz gut. Leider empfinde ich den Maßstab zum Im Vergleich zum Gebäude als etwas zu groß. Die Stützen können das schwere Gebilde gerade so tragen. Wahrscheinlich der suboptimalen Klemmkraft geschuldet.

    Das eigentliche Dach ist weiß-rot-blau gemustert und sehr stabil ausgeführt. Es lässt sich abnehmen und erinnert an den Deckel einer Brotdose.

    Die bereits angesprochene Hintertür ist ein Standard-Element und unterstreicht den Minifiguren-Maßstab. Die Brick-build Vordertür hingegen ist etwas zu klein geraten. Sie ist zweiflügelig, aber jeweils nur zwei Noppen breit. Also müsste jede Minifigur beide Türflügel öffnen, um eintreten zu können. Das entspricht sicher nicht einer Originalen Dinertür. Die Scharniere sitzen recht straff, die als Türgriff verwendeten Telefonhörer klemmen nicht genug an der einen Noppe, um die Türen unfallfrei zu öffnen. Weiteres Manko ist, dass sich die beiden Türflügel nich vollständig öffnen lassen. Die Tür stößt dann an die vorgezogene Fassade.


    Der Aufbau II - der Parkplatz

    Am auffälligsten sind hier die großen Fliesen, die im Gegensatz zu allen anderen Straßenfliesen in Matt geliefert werden. Leider sind hier auch die Angusspunkte von oben (wie wohl bei jedem anderen Hersteller auch), was ich sehr schade finde. Leider sorgen die Riesenfliesen für ordentlichen Verzug der Bodenplatte. Es ist nicht so, dass ich was gegen Matt hätte. Im Gegenteil. Für Straßen Fußwege meiner Meinung nach die bessere Wahl. Aber es sollte eben gleichmäßig sein.

    Zu dem beigefügten Auto komme ich gleich noch, aber es muss erwähnt werden (und wird auch bei allen anderen Reviews), dass das Auto kaum auf der linken oder rechten Parkbox einparken könnte. Eine Baseplate ist demnach etwas zu klein für einen 3er-Parklatz zum Diner.

    Im Bereich der Einfahrt auf den Parkplatz finden sich zwei Inseln mit Palmen. Die Palmen halten leider bei mir eher schlecht und verlassen eigenständig ihren Platz. Der Bau des Parkplatzes an sich ist aber unkompliziert. Da ich für den Parkplatz eh keinen Platz habe, habe ich mich auch nur mäßig damit beschäftigt.


    Der Aufbau III - das Auto

    Es wird ja reichlich spekuliert, welches Original hier Vorbild war. Ich liefere hier nur den Fakt dazu, dass es ein Auto ab Modelljahr 1958 sein muss, da das Fahrzeug mit Doppelscheinwerfer ausgestattet ist. Das Auto sieht soweit ganz okay aus. Der Bau wirft keine größeren Probleme auf. Leider gibt es hier auch zwei massive Schwächen:

    • die Räder sitzen sehr Dich an der Karosserie. So dicht, dass sich die Räder kaum drehen können. Das fertige Auto rollt also nicht.
    • Die Klemmkraft ist nur mäßig. Wenn dann am Heck etwas rumgedrückt wird, bricht das gesamte Heck leider ab. Hier wäre eine stabilere Konstruktion, gepaart mit größerer Klemmkraft sicherlich hilfreich.


    Zubehör - der Stickerbogen

    Ich mag eigentlich Sticker nicht so gerne. Verstehe aber die Intention dahinter, gerade für Markteinsteiger wie BB. Prints würden dem Set sicher gut stehen, den einen oder anderen Sticker muss ich noch aufkleben.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es in dem Bogen nicht einen Rechtschreibfehler gibt.

    Neben „MILKESHAKES“ (Mehrzahl) werden auch „HAMBURGERS“ angeboten. Müsste jetzt nachschlagen, aber ich meine die Mehrzahl lautet im englischen auch Hamburger. Ohne S. Sieht für mich jedenfalls komisch aus.


    Fazit: ein Set mit viiieeel Luft nach oben. Das Design in den amerikanischen Farben ist gewöhnungsbedürftig. Der architektonische Stil hingegen ist einem Diner angemessen. In flatsilver oder gar Chrom würde das Ding sicher richtig Klasse aussehen. Zum bespielen ist es out-of-the-box nicht geeignet, da muss noch jede Menge nachgearbeitet werden. In Verbindung mit den anderen Sets dieser Reihe wird es ein tolles Diorama abgeben, aber einzeln sollte man sich dass dann nur ohne den Parkplatz hinstellen. Der Teilepreis liegt bei 3,9 Cent, was ich okay finde. Viele 1x1-Fliesen aber auch dank der Eisenbahn-Fenster seltene und größere Teile.


    Fotos folgen vielleicht noch, falls jemand noch Details sehen will.

  • Danke für den guten Bericht. Zur besseren Veranschaulichung würde ich mir doch sehr Fotos wünschen

    Bratpfannen sind kein integraler Bestandteil eines Panzers!

  • Dieses Thema enthält 12 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.