Cobi 2558 - Jagdpanzer 38(t) Hetzer

  • Kaufempfehlung
    Ja
    Preis
    €31,95 (UVP €43,90)
    Setnummer
    2558
    Steineanzahl
    555
    Erscheinungsjahr
    2021
    Minifiguren
    2

    Das Original


    Mit dem zu erwartenden negativen Verlauf des 2. Weltkriegs für das Deutsche Reich und einem eklatanten Mangel an beweglichen Panzerabwehrwaffen wurde der Ruf nach einem entsprechenden Panzer laut. Da man sich auch operativ von weiträumigen Panzeroffensiven abgewendet hatte und schwere Durchbruchspanzer nicht mehr benötigt wurden konzentrierte man sich auf die Entwicklung von kleineren leichten und agilen Panzern. Bedingt durch die immer deutlich spürbaren Zerstörungen von Rüstungsbetrieben im Reichsgebiet suchte man nach Ausweichstandorten, die zur Produktion geeignet waren.


    Ab März 1944 lief der Jagdpanzer 38(t), der niemels den offiziellen Namen "Hetzer" bekommen hat als der erste wirklich "am Fließband" produzierte deutsche Panzer vom Band. Neben der erprobten Panzerabwehrkanone PaK 39 7,5cm L/48 wurde als Sekundärbewaffnung ein MG34 bzw. MG42 verbaut. Innovativ war, dass das MG durch den Kommandanten aus dem Inneren des Fahrzeugs heraus bedient werden konnte. Lediglich zum Nachladen mußte der Kommandant über Luke gehen und den Wechsel der Trommel vollziehen.


    Beliebt war der Panzer vor allem aufgrund der Enge im Fahzeug - Fahrer, Richtschütze und Ladeschütze saßen auf der linken Seite des Fahrzeugs direkt hintereinander, der Kommandant auf der rechten Seite - keineswgs. Erschwerend kam hinzu, das es keinerlei Beobachtungsmöglichkeiten zur rechten Seite gab. Man war unter Luke auf dieser Seite vollkommen blind - nicht sehr beruhigend...


    Der Panzer wurde bei der Schweizer Armee als Panzerjäger G-13 bis 1973 eingesetzt. Allerdings modifiziert (Bordkanone, Rundblickperiskop statt MG).


    Ein sehr interessantes Video mit Einblick in das Innere des Panzers wurde durch das Deutsche Panzermusem Munster auf Youtube veröffentlicht (Link).


    (Quelle: wikipedia.de)


    (Quelle: deutschespanzermueum.de)


    Das Set


    Cobi hat im Otkober 2021 den Jagdpanzer 38(t) als Set auf den Markt gebracht. Die Standardversion umfasst 555 Teile, 2 Minifiguren sowie eine gedruckte Anleitung. Diese ist im bekannten Cobi-Stil gehalten und stellt keinerlei Probleme dar. Am Ende der Anleitung ist ein Teileverzeichnis aufgeführt. Der Bau ist in 2 Abschnitte mit insgesamt 84 Bauschritte aufgeteilt.



    Der Bau


    Die Grundplatte besteht aus den bekannten "Mini-Baseplates", die einen zunächst "wackeligen" Eindruck hinterlassen.



    Das "Kreu" aus scharzen Bricks bringt eine unheimliche Ruhe und Stabiltät in das Modell. Die Zuversicht steigt, dass auch dieses Modell Cobi typisch enorm stabil wird...



    Was ist denn das? =O - Hat nun auch bei Cobi die "Farbseuche" Einzug gehalten? WTF, macht der rote 2x23 Brick da...?



    Eine der beiden Seitenkonstruktionen. Alle vier Seiten sind abgeschrägt und werden immer fixiert. Da "wobbelt" nichts herum.



    Wie üblich sind keine Sticker beigelegt, alles ist als Print ausgeführt.


    noppensteinwelt.de/index.php?attachment/54757/

    Die Qualität der Drucke ist oberflächlich gut, bei genauem Hinsehen sind Nebel und kleine Kleckse sichtbar.


    Die Minifiguren verfügen nur auf dem Oberkörper vorn über einen Druck. Es sind die neuen Figuren mit seperaten Füßen.


    Der Infanterist hat den 6-Pack-Oberkörper, dies wird durch den sehr guten Print gut kaschiert.


    Der Panzerkommandant hat den "normalen" Oberkörper. Das angedeutete Hoheitsabzeichen auf dem Schiffchen hat deutlich sichtbar "Schräglage". Die Waffenfarben (Schulterklappen) sind ziehmlich weit vorn, anstatt auf der Schulter.



    Übrige bzw. nicht verwendete Teile und Hilfsteile. Interessant ist, dass der rote 2x2 Brick nur die Aufgabe besitzt eine Achse an Ort und Stelle zu halten, damit sie nicht "abhaut". Alternativ hätte man diese einfach später "einbauen" können. Also kann man hinsichtlich einer "Farbseuche" Entwarnung geben. Der MG-Gurt ist Standardbeigabe und bei diesem Modell völlig Fehl am Platz.


    Das fertige Modell


    (Die Halterung des MG stammt aus meiner Krabbelkiste -> s. Fazit)

    Der gebaute Motor - oder was noch sichtbar ist... Schade


    So sieht er aus. Die Lücke 2x2 dient zur Absicherung der hinteren Schräge. Original kann das so nicht geöffnet werden. Das Bild dient lediglich zum Zeigen des Motors.


    Der Blick von oben mit einem heftigen unschönen Loch hinter der Geschützblende. Warum weiß nur der Klemmbausteingott und Cobi...


    Die Schokoladenpose des Sets.


    Fazit


    Der Wiedererkennungswert ist sehr hoch und Kenner der Szene werden darin sofort den Jagdpanzer 38(t) bzw. den inoffiziellen eingebürgerten "Hetzer" erkennen. Der Maßstab in Bezug auf die Länge entspricht ca. 1:31, in der Höhe 1:31 (Die von Cobi kolportierten 9 cm auf der Shopseite sind schlicht MÜLL und falsch!!! - selbst mit dem gem. Bauanleitung NICHT angebrachten MG sind es max. 7,7 cm!). Die Breite entspricht mit ihren 10 cm einem Maßstab von 1:28 - etwas daneben. Dennoch sind die Proportionen insgesamt stimmig - nicht perfekt, aber noch ok.


    Die Farbgebung könnte anhand der Indienststellung durchaus etwas Braun vertragen (->> "Hinterhalttarnung") ist aber im Rahmen des damals durchaus Üblichen (Es ist das eine etwas zentral zu befehlen und etwas anderes es vor Ort an der Front zu haben (Farbe!)). Das Modell ist mit zahlreichen stimmigen Details wie dem Fahrersichtschlitz, der gut getroffenen Auspuffanlage und der korrekt dargestellten Laufrollen des Fahrgestells des Panzer 38(t) mit seinen nach innen gewölbten Rollen gut wieder gegeben.


    Dennoch leidet der Gesamteindruck durch einige nicht wirklich kleine Designmängel:


    - Ketten sind zu nah an der Wanne bzw. haben eine zu große Lücke zwischen Kette und Schürze - besonders beim Blick von vorn bzw. von hinten auf das Set sehr unangenehm sichtbar.

    - oben hinter der "Saukopfblende" (Formteil der Kanone) prankt ein völlig sinnloses riesiges Loch.

    - das MG auf dem Dach des Panzers ist DIE Innovation. Erstmals wurde ein Konzept umgesetzt, die eine gefahrlose Bedinung der Sekundärbewaffnung aus dem Inneren des Fahrzeug ermöglichte. Warum fehlt das? (Ja, den Minischild darzustellen ist schwer - ein MG jedoch nicht!

    - Die Farbgebung der Achsen ist nicht einheitlich und fällt bei den grünen Laufrollen sehr auf. Gleiches gilt für die Leit-/Antriebsräder. Warum nicht farbgleiche Achsen zu den entsprechenden Laufrollen?

    - die Heckpartie ist (fast schon gewohnt) ziemlich nackt - Wartungsluke Fehlanzeige.


    Zusammengefasst bleibt ein Modell zurück, das "out-of-the-box" Höhen und Tiefen hat und keineswegs zur Kategorie "Must-Have" zählt. Es bleibt vor allem wegen den Ketten und deren Position ein fader Geschmack zurück. Wer noch keinen Jagdpanzer 38(t) sein eigen nennt und mit den Schächen auskommt kann sicher zugreifen. Wer einen höheren Anspruch besitzt sollte sich vor dem Kauf überlegen ob und wenn ja welchen Aufwand in eine Nachbesserung man bereits ist zu investieren. Im Zweifelsfall dann lieber Finger weg - Leider.

    2 Mal editiert, zuletzt von GhOsT51 () aus folgendem Grund: Grammatik und Rechtschreibung....

  • Danke für das Review :thumbup: Zum Glück dann doch keine Farbseuche *lgo* Gefällt mir recht gut. Das mit den Ketten ist mir auf deinen Bildern auch direkt ins Auge gesprungen, aber würde mich jetzt nicht vom Kauf abschrecken. Das Cobi mal wieder mehr als eine Figur zum Set packt, finde ich auch in Ordnung.

    Hier entsteht in Kürze eine Signatur... :!:

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