Cobi 2553 - Renault R35

  • Preis
    UVP €42,83 (€29,95)
    Setnummer
    2553
    Steineanzahl
    540
    Erscheinungsjahr
    2021
    Minifiguren
    1

    Nachfolgend stelle ich aus dem 2021er Cobi Sortiment das Set 2553 "Renault R35" aus der Reihe "Historical Collection World War 2" vor. Die UVP (Cobi-Shop) beträgt €42,83 zzgl. Versand. Das Set habe ich bei Super-Bricks (Produktlink) für €29,95 zzgl. Versand gekauft.


    Das Original


    Der Renault R35 war der Nachfolger des im ersten Weltkrieg erfolgreichen Renault FT-17 und bildete das Rückgrat der Panzertruppen Frankreichs zu Beginn des 2. Weltkrieges. Ca. 1700 Stück wurden hiervon gebaut. Der Panzer wurde in den 30er Jahren entwickelt und gebaut. Als Hauptbewaffnung wurde eine 37mm Kanone verbaut. Dieses Kaliber war zu dieser Zeit als ausreichend anerkannt um gegnerische Panzer zu zerstören. Der R-35 war den im deutschen Westfeldzug 1940 eingesetzten Panzer I und II deutlich überlegen. Jedoch wurde der Panzer taktisch falsch eingesetzt. Wie in vielen anderen Armeen wurde der Panzer nicht als Hauptwaffensystem gesehen, sondern eher als Unterstützungsfahrzeug für die häufig zu Fuß agierende Infanterie. Auf deutscher Seite wurde die Schwäche der eigenen Panzer I und II durch die hohe Beweglichkeit, Führung durch Funk und massierter Einsatz mehr als wett gemacht. Im Gegensatz hierzu verfügte der R35 nur über 2 Mann Besatzung - der Kommandant war neben der Führung des Panzers, der Beobachtung des Gefechtsfeldes auch Lade- und Richtschütze. Diese Überlastung minderte den Gefechtswert sehr. Dazu kam der vergleichsweise sehr hohe Wartungs- und Instandsetzungsaufwand, der die Verfügbarkeit stark einschränkte.



    Nach der Niederlage Frankreichs fielen zahlreiche R-35 als Beutepanzer in die Hände der Wehrmacht. Diese wurden teilweise modifiziert, z. B. als Panzerjäger 35R



    Das Fahrzeug ist umso kurioser, wenn man spätere Jagdpanzer betrachtet. Vor allem die sehr hohe Silhouette verrät leicht den Panzer in seiner Stellung.


    Das Set


    Das Modell besteht aus 540 Steinen und kommt als 2 in 1 daher. Man kann das Modell als französische Version oder als polnische Version bauen. Cobi hat die hierfür erforderlichen Bauteile (Prints) vollständig beigelegt (Tipp: In der Bauanleitung auf die drittletzte Seite vor Beginn schauen welche Teile für welche Version benötigt werden). Es liegt eine gedruckte Anleitung bei sowie eine Minifigur. Es gibt - seit geraumer Zeit - Cobi typisch keine Aufkleber mehr. Alle Details sind als Prints ausgeführt (Hoheitsabzeichen etc.).


    Polnische oder französische Version - freie Qual der Wahl.


    Die Vorder- und Rückseite der Verpackung.



    Vielleicht wird mancher sich wundern und denken "Moment - das sah doch in der Vorankündiung anders aus". Richtig. das Feedback der Community fiel nicht besonders positiv aus. Das Fahrwerk wurde stark kritisiert.


    Die ursprüngliche Version sollte so aussehen:

    (Quelle: cobitoys.de) - nicht mehr aufrufbar


    Das Fahrwerk wurde durch Cobi nochmals überarbeitet, da es einfach zu sehr vom Vorbild abwich. Auch die Teileanzahl war mit 522 Steine 18 Steine geringer als die jetzige Version.


    Hinweis: Die Version mit 522 Teile ist durch Cobi NICHT in den Handel gebracht worden. Wenn also ein Shop das "alte" Bild zeigt bekommt man trotzdem die "neue" Version.


    Der Aufbau


    Der Bau ist in 2 Bauabschnitte und 62 Bauschritte aufgeteilt. Der Aufbau ist dank der Anleitung leicht und stellt keine große Herausforderung dar.


    Die Bilder zeigen noch die Prints der polnischen Version. Dies wurde später auf die französische Version abgewandelt.


    Die "Wechselteile" für die polnische Version.


    Links im Bild die übrigen Teile am Schluss des Baus. Sehr überschaubar. Selbst bei den Kettengliedern wird nun extrem gespart. Rechts ein Falschteil. Dieses sollte eigentlich ein brauner 1x1 Slope 90° abgerundet sein. Mangels Verfügbarkeit muss erstmal eine grüne Variante herhalten (n. Foto)



    Das fertige Modell


    Die "Problemseite" - Speziell die Rückseite des Turms.


    Die Figur ist wieder eine "alte" mit durchgehenden Beinen/Füßen. "Verwurstung" alter Zöpfe? Zuletzt erschienene Sets (z. B. Cobi 2237/2239 M41 Walker Bulldog) hatten schon die neuen Figuren mit seperaten Stiefeln.


    Der "obligatorische" Stein mit der Bezeichnung des Modells. Der Print ist etwas ausgefranst. Das konnte Cobi schon deutlich besser.


    Fazit


    Der Aufbau geht leicht von der Hand und das "neue" Fahrwerk macht Spaß zu bauen. Die Prints, die direkt am Modell angebracht werden sind von sehr guter Qualität. Maßstab und Proportionen sind akzeptabel getroffen. Die Qualität der Steine und deren Passgenauigkeit und Klemmkraft sind sehr gut. Es gibt keine Farbabweichungen und die Tiles sind frei von Kratzern. 2 Tiles hatten Tranportkratzer, die jedoch nur bei genauem Hinsehen entdeckt werden. Angusspunkte sind nach wie vor ein Thema, wenn man sich Mühe gibt kann man bis auf 2 alle "verstecken" durch entsprechendes Platzieren bzw. Drehen.


    Bei soviel Licht gibt es keinen Schatten? Doch es gibt ihn. Wie alle "kleinen" Panzer kämpft auch der R35 mit dem Maßstab und daraus folgend mit Rundungen und Linienführungen. Kritik gibt es für die 2 geteilte Fahrerluke (Scharniere), das Heck (fehlende Wartungsluke -> Print?) und vor allem für die Rückseite des Turms. Im folgenden Kapitel "Umbau" kann man erahnen, dass auch der Designer gekämpft hat und aus den halbwegs möglichen Optionen - die alle nicht befriedigend sind - die aus seiner Sicht "beste" gewählt hat. Rund um die Luke klafft ein Spalt.


    Trotz des allgemeinen guten Wiedererkennungswertes und der gewohnt guten Steinequalität kann mich der R35 nicht vollständig überzeugen. Zu groß ist das Manko des Turmhecks und die "kleinen" Dinge, die im Maßstab bzw. der Größe des Vorbilds liegen als das dies zu einer uneingeschränkten Kaufempfehlung führen könnte. Wen die vorgenannten Dinge nicht stören oder noch gern selbst etwas Hand anlegt kann durchaus zugreifen. Reine "Original-Baumeister/-innen" sollten sich einen Kauf gründlich überlegen - auch wenn der R-35 nicht zu den häufigsten Klemmbausteinmodellen gehört.


    Der Umbau oder der Versuch eines solchen


    Vom Leichten zum Schweren - Die Motorabdeckung wurde 180° gedreht. Optich besser, auch wenn nur noch mit "Werkzeug" zu öffnen.


    Zahlreiche Versuche eine Optimierung zu erreichen, jedoch ohne zu sehr die Proportionen zu verlieren.



    Die finale Version mit veränderter Seiten des Turms (aysmmetrisch) und dem neuen hinteren Turmluk. Für mich der "beste" X/ Kompromiss.


    Der Turm ist an den Seiten nun aysmettrisch und die Kanone wurde um eine "Plate"-Dicke in der Länge gekürzt.


    Zu 100% bin ich nicht zufrieden - eher eine 80% Lösung. Die große Schwierigkeit ist einfach der Maßstab im Verhältnis zur Größe des Originals.


    Nachfolgend ein Blueprint, der mir neben den Originalfotos von Wikipedia als Hilfe diente


    (Qulle: the-blueprints.com)

    Einmal editiert, zuletzt von GhOsT51 () aus folgendem Grund: Grammatik/Rechtschreibung - wie immer halt... :)

  • Cobi hatte ja in den Youtube Videos erwähnt das die auch weiterhin die alten Beine für die Figuren weiter verwenden wollen um verschieden große Figuren zu ermöglichen. Das gleiche gilt ja auch für diese "Muskel" Torsos. Man wird also auch weiterhin sowohl die alten wie die neuen Körperteile in den Sets vorfinden. Ich bin ja froh das man zumindest immer mehr von diesen Psycho Aggro Gesichtern wegkommt. :) Die sind mittlerweile nicht mehr ganz so oft in den Sets zu finden.


    Beim Turm kann ich nur zustimmen. Sowohl die Rückseite mit der Luke als auch das Geschütz vorne (vor allem unten zu kantig) gefällt mir so auch noch nicht wirklich. Ich habe auch mal versucht das zu ändern aber auch noch keine bessere Lösung hinbekommen. Der Turm ist einfach so klein das man da nicht viele Möglichkeiten hat.


    Das Heck der Wanne habe ich mir noch nicht so genau angeschaut. Das mit dem umdrehen der Motorraumluke ist eine gute Idee :thumbup:

    Das mit den noppigen Teilen an den Rollenwagen ist auch noch nicht die Ideallösung aber auf jeden besser wie das was Cobi vorher mit den schrägen Fliesen vorhatte.

    Hätte Cobi das Set so rausgebracht wie es vorher geplant war, hätte ich mir den wohl nur als Teilespender gekauft. Netter Nebeneffekt ist, das man dadurch auch wieder neue Teile bekommt. Zumindest bei den Militärfahrzeugen sind mir diese 2x2 Platten mit eine abgerundeten seite noch nicht begegnet.


    Was ich noch ergänzen kann, das Cobi dem Modell hier auch wieder eine größere gebaute Motornachbildung vepasst hat von der man letztlich nicht mehr viel sieht weil diese überbaut wird. Ähnlich den neueren Panzer IV Sets. :/ Wie nahe die Nachbildung dem original kommt weiß ich allerdings auch noch nicht.

    So sieht der Motor komplett aus...


    ...und das ist was man letzlich davon sieht:


    Was ich dem Set noch zu gute halten muß ist, das mir das Set noch einen weiteren Umbau Tipp für meinen Renault UE2 Chenillette Moc gegeben hat auf den ich eigentlich auch schon selber hätte kommen müssen. Nämlich die Idee, aus den geviertelten Halbkreiselementen, eine Turmlukenkuppel zu bauen. Da bin ich selber noch gar nicht drauf gekommen obwohl das so offensichtlich ist :S. Der Chenillette hat nämlich auch diese großen Kuppeln über den Luken.

    Auf auf das nächste upgrade wartet schon...

  • Cobi hatte ja in den Youtube Videos erwähnt das die auch weiterhin die alten Beine für die Figuren weiter verwenden wollen um verschieden große Figuren zu ermöglichen. Das gleiche gilt ja auch für diese "Muskel" Torsos. Man wird also auch weiterhin sowohl die alten wie die neuen Körperteile in den Sets vorfinden.

    Das ist ja in der Praxis auch schon zu beobachten, z.B. bei den jüngsten Figurenpacks:


    Beim Pack zum ersten Weltkrieg haben alle Figuren die neueren muskulöseren Torsi, aber nur die Soldaten der Entente haben auch die neueren geraden Beine bekommen, bei den Achsenmächten muß man mit den kürzeren X-Beinen vorlieb nehmen.

    Die Franzosen aus dem zweiten Weltkrieg haben alle die neuen Beine mit dem alten Torso, wer so schnell gegen die Wehrmacht verliert, hat wohl kein "Sixpack" verdient ;) .

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