Cobi 2544 TOG 2 - Super heavy tank

  • Kaufempfehlung
    Ja
    Preis
    49,99
    Setnummer
    2544
    Steineanzahl
    1225
    Erscheinungsjahr
    2021

    Im nachfolgenden Review stelle ich das COBI Set 2544 "TOG 2 - Super Heavy Tank" vor. Es ist im Juni 2021 erschienen und wurde in Cooperation mit dem Tank Museum (Link) herausgebracht.


    Der TOG 2 wurde zum Ende des 2. Weltkriegs in Großbritannien entwickelt. Die bis dato vorhandenen britischen Panzer waren zu dieser Zeit den deutschen schweren Panzern Tiger I, II und Panther hoffnunglos unterlegen. Mit dem TOG 2 sollte ein Panzer auf das Schlachtfeld geschickt werden, der es mit den schweren deutschen Panzern aufnehmen konnte. Weitere Informationen können bei Wikipedia nachgelesen werden.


    Die Vorderseite


    Die Rückseite



    Das Modell besteht aus 1225 Steinen ohne Aufkleber aber mit umfangreichen Drucken. Es liegt keine Minifigur bei. Eine gebundene Bauanleitung mit insgesamt 245 Bauschritten ist beigelegt. Die Maße sind genauso beeindruckend wie sein Original: 41 cm Länge ü. A., 14 cm Höhe (mit Antenne) / 11 cm Höhe (Turmoberkannte), 11,5 cm Breite ü. A. Vergleicht man das mit den Originalabmessungen entspricht das COBI Modell einem Maßstab von ca. 1:25 - 1:28. Nicht korrekt ist die COBI Angabe bei der Besatzungsstärke. Der TOG 1 hatte 8 Mann Besatzung, für den TOG 2 waren 6 Mann vorgesehen.


    Der Aufbau gliedert sich in 4 große Abschnitte, die wie gewohnt in 4 Tüten gepackt sind.



    Die Qualität der Steine ist COBI typisch auf höchstem Niveau und fühlen sich wertig an. Die Platten sind makellos, die Klemmkraft legendär. Nur die großen Platten haben 1-2 Kratzer durch den Transport erhalten. Dies ließe sich nur durch Einzelverpackung umgehen. Also noch mehr Tütchen - COBI ist da sowieso schon extrem vorn. Ein Dilemma zwischen Perfektion und Nachhaltigkeit (Verpackungsmüll).


    Die Anleitung ist wie alle COBI Anleitungen klar und übersichtlich aufgebaut. Aktuelle Bauschritte werden in Vollfarbe dargestellt, vorherige werden ausgegraut. Das bringt manchmal etwas Unruhe in den Baufluss, da man für Kontrollen blättern muss. Vor allem wenn es nicht nur um Form, sondern um die Farbe des betreffenden Bausteins geht. Ebenso typisch sind die Hinweise um auf Besonderheiten aufmerksam zu machen. Für COBI Kenner bereits Gewohnheit: Es gibt verschiedene Winkel bei den Steinen mit Schräge. Neulinge sollten die Hinweise aufmerksam lesen um im weiteren Bauverlauf Problemen zu entgehen.



    Der Aufbau folgt dem COBI Prinzip "Klotzen statt Kleckern". Es wird nicht mit Steinen gespart um ein soldies, verwindungssteifes Modell zu bauen. Die schon legendäre "Farbseuche" eines anderen Herstellers gibt es hier nicht. Im Unterbau und Stellen, die später nicht sichtbar mehr sind kennt COBI eine Farbe: SCHWARZ!


    Das Ende von Bauabschnitt 1 läßt schon gut erahnen wohin die Reise geht. Die Maimallänge ist jedoch noch nicht erreicht. Da geht noch was...


    Der 2. Abschnitt beschäftigt sich mit dem Wannenoberteil. Auch hier eine COBI typische Herangehensweise: Seitenspezifische spiegelbildliche Teile werden gleichzeitig gebaut, nicht hintereinander. Wenn es das Design zuläßt wird vorzugsweise eine Baugruppe zunächst festiggestellt und dann als Ganzes dem bisherigen Baufortschritt hinzugefügt. So entfällt meist vielfaches Drehen und Wenden. Weiterhin umgeht COBI damit die Gefahr, dass Teile angebracht werden sollen, für die kein oder nur schwer Gegendruck aufgebracht werden kann. Auch wenn das hinsichtlich der Klemmkraft nicht zwingend notwendig wäre. Aber es ist einfacher.


    Auffälig oft werden an diesem Modell Wedges so eingesetzt, dass sie ein Rechteck bilden. Mit unterschiedlichen Farben ergibt sich hieraus ein gelungenes Tarnmuster.


    Die Oberteile kurz vor der Montage auf die untere Wanne.



    Bauabschnit 2 ist damit fertiggestellt. Es sei ein wichtiger Hinweis/Tipp an dieser Stelle angebracht: COBI legt häufig viele Plates übereinander um die enorme Stabilität zu erreichen, die COBI auszeichnet. Es ist wichtig, jede dieser "Lagen" fest anzudrücken um später Probleme wegen Verzug o. ä. zu lösen. Nicht immer kann man das später nachholen.


    Die enorme Klemmkraft hat auch eine Schattenseite: Baufehler, die dazu führen Teile nochmals zu entfernen - vor allem große Platten - brauchen Kraft und massig Geduld - vielleicht auch mal einen Hammer und Meißel... ;). Daher empfehle ich im Zweifel nochmals die Anleitung zu konsultieren - vor dem Andrücken.


    Bauabschnitt 3 bringt die Seitenschürzen an das Modell und beiden vorderen und hinteren Laufrollen. Die Seitenschürzen sind mit großen bedruckten Platten versehen, die einen sehr guten Eindruck des Tarnmusters vermitteln.


    Es gibt neben viel Licht auch etwas Schatten. Die Tarnmuster der Platten sind bedruckt. Leider hat COBI sich entschieden als Grundlage die grüne Platte zu nehmen und die Farben Tan und Schwarz aufzudrucken.

    Die Drucke hätten noch eine Lage Tan vertragen können. Man sieht die Farbabweichung deutlich:



    Rote Pfeile: Druck

    Grüne Pfeile: unbedruckter Baustein in Tan


    Auf dem rechten Bild sind leichte Sprenkler zu sehen. Hier besteht Steigerungspotential! Es wäre besser gewesen als Basis Tan farbene Platten zu nehmen und diese mit Gürn und Schwarz zu bedrucken.



    Der TOG 2 bekommt einen gebauten großen Motor, der über 2 Abdeckungen zugänglich ist. Als Highlight werden sogar 2 Schläuche (Die Abschleppseile vom 2540 Königstiger) verbaut. Diese sollten gewissenhaft verlegt werden, damit sie die vorbeilaufende Kette nicht behindern. Ein weiteres Highlight sind die in Silbermetallic gehaltenen Motorteile.


    Im 4. und letzten Bauabschnitt werden die Ketten (4! Noppen Breite) aufgezogen und der Turm gebaut.



    Interessant ist die Bautechnik der Kanonenlagerung. Sie funktioniert einwandfrei!


    Zum Schluss bleiben ein paar wenige Teile und 2 Kettenglieder übrig.


    Das fertige Modell:



    Der TOG 2 ist kein Leichtgewicht...


    Sonstiges:


    Mir sind zwei Sachen während des Bauens etwas negativ aufgestoßen.


    Dies ist die Befestigung der größeren Motorabdeckung. Nach Anleitung wird sie mit einer Noppe nach unten befestigt. Grundsätzlich gute Idee. Wenn als Haltepunkt aber ein Zylinder gewählt wird, der bei 10 Öffnungsvorgängen dann 10 mal unten am Deckel hängt findet das nicht meine Zustimmung.


    Meine Lösung:


    Das rot markierte Bauteil um 90° nach rechts gedreht einbauen, dann "verschwindet" die Noppe. Der Deckel liegt dann etwas wackelig da. Stört höchstens beim Wenden auf den Kopf, dann fällt er heraus - sofern man nicht darauf achtet....


    Die andere Sache ist eine Bautechnik, die bereits in verschiedenen YT-Clips bemängelt wurde. Ein Reduzierstück wird in eine Hülse geschoben. Im folgenden Schritt dann eine Achse in das Reduzierstück. Dabei kann es leicht vorkommen - Verkanten, Klemmkraft - dass man die Hülse tiefer hineinschiebt und zum Schluss kaum noch Kontakt besteht und ggf. das Bauteil abfällt.


    Lösungsvorschlag:



    In Schritt 240 nicht das Reduzierstück in die Hülse einbringen, sondern auf das Folgebauteil aufsetzen (roter Kreis). Dann in Schritt 241 das schwarze Bauteil anbringen. Das Reduzierstück sitzt perfekt und man hat maximale Klemmkraft. Ursächlich ist, dass die Hülse aus Schritt 240 keinen Innenanschlag hat. Man kann das Reduzierstück komplett ohne Halt durchschieben.


    Größenvergleich:



    (v. l. n. r. bzw. u. n. o: Königstiger, TOG 2, Karl-Gerät)


    Fazit:


    Der TOG 2 ist ein gelungenes Modell eines Panzers aus dem Tank Museum. Es besticht durch seine schiere Größe und die sehr interessanten Bautechniken sowie mit großflächigen Drucken. Nach dem eher "langweiligen" Challenger 2 und farbfrohem A-12 Matilda (Anm. das ist COBI nicht zwingend anzulasten, man hätte diese Panzer u. U. nicht als Vorlage nehmen sollen) ein sehr schönes Modell. Er sollte trotz der kleinen Schwächen hinsichtlich der Drucke in keiner Sammlung fehlen. Klare Kaufempfehlung.


    Einziger Wermutstropfen ist der Preis den COBI dafür aufruft: € 85,71. Zum Vergleich das 1500 umfassende "Karlgerät 60 cm" (Set 2530) listet im COBI Shop für € 88,06. Der in dem Review angegebene Preis bezieht sich auf eine (abgelaufene) Aktion eines Internet PC-Händlers.

  • @GhOsT51 danke für das Review. Wirklich sehr informativ. Gut das ich mich nur auf die deutschen Fahrzeuge/Panzer beschränkt habe. Hier hätte ich doch wieder ein Platzproblem.

    So wirklich reizen tut mich dieser Panzer auch nicht muss ich sagen.

  • Danke für dein Review, welches sehr informativ ist und sich super lesen lässt. *a1**d1*

    Das Modell finde ich sehr gelungen und ich war schon mehrfach davor es zu kaufen. Leider passt es nicht so richtig in meine kleine Sammlung und würde neben meinem Karl-Gerät weitere Stellplätze im Regal blockieren.


    Der Panzer selbst ist ein schönes Beispiel für die konservative Panzerentwicklung der Briten Anfang der 40er, die noch auf den Erfahrungen des 1. Weltkrieges basierte (Durchbruchspanzer für den Stellungskrieg mit breiten Schützengräben).


    Dieser Panzer wäre auch ein super Set für die ehemalige Kooperation zwischen Cobi und Wargamig gewesen, da der Tog in World of Tanks Kultstatus besitzt. Leider sieht man ihn in nur noch sehr selten in Gefechten - passt nicht mehr in die Meta des Spiels.

  • Dieses Thema enthält 9 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.