MOC "DIE TAVERNE"

  • Diesmal habe ich wieder versucht ein Sluban Legend Warrior Set auf ein Minifigurentauglicheres Format zu bringen.

    Hiefür habe ich mir M38-B0618 "Fight of the Tavern" vorgenommen.

    Die Taverne ist ein schönes Gebäude mit einigen netten Details, das ähnlich wie bereits die Waffenschmiede zu dazu einlädt, auf Minifigurengröße aufgepustet zu werden.

    (Quelle: Sluban)


    Den Mech und den Ninja habe ich bereits bei Aufbau des Slubansets in meine Figuren und Teile Kisten verfrachtet.

    Aber von Gebäude habe ich versucht soviel wie möglich auch in der großen Version zu übernehmen.


    Aufgebaut ist alles auf einer 32x32 Plate von Strictly Briks. Das Gebäude selbst hat eine Fläche von 16x16 Noppen und ist modular aufgebaut.

    Die verwendeten Steine stammen aus so ziemlich allen Quellen, die ich in meinem Vorrat habe.

    Sluban, Lego, Xingbao, Sembo, Wange, Ausini, Winner, Cogo, Cobi, Q-Man, Strictly Briks, Kazi, Playtive clippy, BB, Steinchenexpress, Modbrix, UCB


    Als ich mit diesem Projekt begonnen habe, hatte ich noch nicht endgültig entschieden wie die Umgebung dazu aussehen sollte.

    Ich hatte anfangs die Überlegung das Haus etwas erhöht auf einem Hang zu bauen, oder einen Wachturm daran zu setzen.

    Die meiste Zeit der Bauphase war das Haus daher noch auf einer eigenen 20x20 Platte aufgebaut, damit ich es
    beim Bauen versetzen konnte.

    Am Ende habe ich mich dann allerdings dafür entschieden, die Idee mit der zerstörten Stadtmauer wieder aufzugreifen.

    Da ich nicht mehr genügend graue 2x2 Steine hatte um die Mauer vollständig daraus zu errichten, habe ich diesmal auf 2x4 Bricks zurückgegriffen.

    Der Zustand der Mauer ist hier nochmal deutlich heruntergekommener als bei der Schmiede.

    Über die gesamte Länge bröckelt die Mauerkrone und überall wachsen die Pflanzen auf den Resten der Mauer.

    Am Fuß der Mauer haben sich Schutthaufen angehäuft.

    An der Außenseite wuchern bereits Kletterpflanzen die Wand hinauf.


    Beim Bau des Gebäudes habe ich versucht möglichst viel von der Sluban-Taverne zu übernehmen.

    Besonders die schräge Anordnung der Eingangstür wollte ich beibehalten.

    Da die Originaltür eher an eine moderne Nebeneingangstür erinnert, habe ich die Originaltür allerdings durch eine passendere Bogentür ersetzt.

    Die Tür war das Erste, was ich gebaut habe. Das restliche Gebäude wurde dann um die Tür herum errichtet.

    Die Baulösung für die Tür wäre nur bedingt settauglich.

    Der Türrahmen ist nicht mit dem Rest des Gebäudes verbunden und wird nur durch zwei Noppen am Boden befestigt.

    Das Ganze hält, aber bespielbar wäre diese Bauweise nicht.

    Das Erdgeschoss wurde wie im Original in Grau mit Bogenfenstern errichtet.

    Um an die nötigen Teile zu gelangen wurde kurzerhand die Legend Warriors Burg geschlachtet.

    Auch im Obergeschoss habe ich die Optik des Originals übernommen.

    Da mir das hervorstehende Fenster beim Sluban-Vorbild gefallen hat, habe ich diese Bauweise für beide Fenster im Obergeschoss umgesetzt.

    Die 1x2 inverted Slopes von Sluban sind übrigens hervorragend für solche Fachwerkgestaltungen geeignet.

    Die Rillen an der Unterseite erzeugen den Eindruck von Aussparungen im Gebälk.


    Das Dach wollte ich ursprünglich im gleichen Stil umsetzen, wie bei der Vorlage von Sluban.

    Beim Ausprobieren musste ich aber feststellen, dass dies in der in großen Version nicht so gut aussieht wie bei der Vorlage.

    Am Ende habe ich für das Dach mehr Zeit benötigt als für den Rest des Gebäudes.

    Die endgültige Form ist das Ergebnis von Rumprobieren und Steinemangel.

    Hätte ich genug von den Ecksteinen gehabt, hätte ich das Dach vermutlich komplett aus schwarzen Dachsteinen gebaut.

    Ein unbegrenzter Steinvorrat ist bekanntlich der Tod jeder Kreativität.


    Draussen vor der Taverne haben sich einige königliche Soldaten zum Umtrunk niedergelassen.

    Das fröhliche Zechen war für mich eine schöne Gelegenheit eine "misplaced" Minifigur in die Szene zu integrieren.

    Der Pilot von Playtive Clippy ist meiner Ansicht nach die gelungenste Figur aus dem Lidl Sortiment.

    Der wackere Pilot passt wunderbar in der Runde. Vermutlich gibt er gerade Anekdoten vom Bloody April zum Besten.


    Auf dem Schutt unter der Mauer hat sich eine Katze (Cobi) niedergelassen und beobachtet die fröhliche Runde.


    Auf dem Weg vor der Taverne hat sich ein weiterer Beobachter eingefunden.

    Der Kommandant der Garde ist offenbar nicht sehr erfreut über die Dienstauffassung seiner Truppe.

    Vermutlich überlegt er gerade wie viele Stunden Strafexerzieren er ansetzen soll.


    Die Beflaggung unter den Fenstern in Gelb(Gold) und Rot gab mir eine schöne Gelegenheit dies an verschiedenen Stellen wieder aufzugreifen.

    Rot und Gelb(Gold) sind die Farben des imaginären Königs in diesem Reich.

    Auf dem Dach findet sich eine Flagge mit rotem Drachen.

    An dem Print ist unschwer zu erkennen, dass die Flagge weder von Sluban noch von Lego ist.


    Auch im Innenraum des Erdgeschosses finden sich die Farben des Königs wieder.

    Hier ist der Schankraum mit dem Wirt.

    Aus der Slubantaverne habe ich die Bierfässer übernommen.

    Das farbige Deckchen auf dem Tresen ist im Grunde ebenfalls dem Slubanvorbild zu verdanken.

    Im Slubanset ist der Tresen mit einer gelben 1x4 Fliese dargestellt.

    Daraus habe ich die Idee übernommen die königlichen Farben auf dem Tresen auszulegen.
    Dass die Farben auf dem Boden auch noch mal auftauchen ist wieder mal das Resultat von Steineknappheit.


    Bei 14x14 Noppen braucht man halt eine Menge 1x1 Fliesen um den Boden zu bedecken.

    Neben dem Schankbereich sind noch zwei Tische mit Hockern in dem Raum untergebracht.

    Prinzipiell könnte man noch weitere Details anbringen, aber da sich der Schankraum im nichtsichtbaren Bereich befindet, habe ich mich für die Sparversion entschieden, was ich auch im Obergeschoss fortgesetzt habe.


    Die Treppe hat mich einiges an Überlegungen gekostet.

    Da Treppen recht viel Platz wegnehmen wollte ich keine Treppe im Innenraum errichten.

    Als Alternative blieben entweder das kreative Weglassen oder eine Außentreppe.

    Letztlich habe ich mich für eine Außentreppe entschieden.

    Zwischen der Taverne und der Mauer befindet sich eine Treppe, die ursprünglich zum Wehrgang hinauf führte.

    Diese Treppe ist zugleich auch der Zugang zum Obergeschoss.

    Ursprünglich befand sich dort eine Wachstube für die diensthabenden Wachleute.
    Inzwischen dient die Kammer als Herberge für Tavernengäste.



    Unter der Treppe liegt ein Skelett. Besoffen beim Pinkeln gestürzt?
    Im Dunkeln erschlagen?

    Wirklich vermisst wurde der Tote offenbar nicht.

    Das Spinnennetz stammt von einem Lego Spiderman.

    Die Befestigung von Figur und Netz hat mich diverse Male zum Fluchen gebracht.

    Die Stiefel vom Skelett halten nicht wirklich gut auf Noppen und die beengten Bedingungen führen dazu, dass man die Figur beim Einbau leicht wieder herausreißt.


    Auch das Obergeschoss ist minimalistisch. Nur vier Betten habe ich hier plaziert.

    Eine schmale Tür (3x6) führt hinaus auf den Wehrgang.

    Die Betten im Obergeschoss werden inzwischen als Herberge für Reisende genutzt.

    Ein genauer Blick auf die Kissen zeigt, dass diese aus dem Sortiment von Playtive Clippy stammen.

    Der Knick in der Rundung ist ein typisches Playtive Clippy Merkmal.


    Im Obergeschoss habe ich das erste Mal Steine von Steinchenexpress eingesetzt. (1x6 Fliesen in Braun)


    Mit diesen bin ich sehr zufrieden. Die Klemmkraft ist hervorragend.
    Was mir besonders gefällt ist das matte Finish der Fliesen.

    Wer, wie ich, matte Fliesen bevorzugt sollte also mal einen Blick auf das Sortiment beim Steinchenexpress werfen


    Die Tatsache, dass ich dieses Projekt von vorneherein modular ausgeführt habe hat mir eine Menge Frust und Arbeit erspart.

    Bei meinen kreativen Prozessen kommen "da unten muss was anders" Momente oft vor.

    Auch diesmal hatte ich das Haus schon fertig als mir der "was soll diese Zusatzlage Plates auf der Grundplatte?" Gedanke kam.
    Bei einem nichtmodularem Gebäude wäre dies wohl der angemessene Zeitpunkt für einen unkontrollierbaren Wutausbruch gewesen.

    So war das Entfernen der Lage Plates schnell erledigt.

    Der Größte Teil des MOC ist in ganz traditioneller Stapelbauweise entstanden.

    Ungewöhnliche Bautechniken kamen nur an wenigen Stellen zum Einsatz:


    - Die Eingangstür in Schräg.

    - Die Tür im Obergeschoss ohne Scharniersteine.

    - DIe Schrägen Fliesen als Teil des Fachwerkes

    - Die Befestigung des Skelettes an der Hauswand

    - Die Fässer

    - Stühle auf Jumperplate. Eine schöne Lösung um sich von der Rasterrichtung zu lösen und trotzdem eine feste Verbindung herzustellen.

    - Die Schießscharte


    b&w


    MOC "DIE TAVERNE" von Brick & White.

    Meine Entwürfe und Ideen dürfen unter den Bedingungen der CC BY-SA 4.0

    Lizenz verwendet werden.

    Um eine Kopie dieser Lizenz anzusehen, besuchen Sie https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de


    MOC "DIE TAVERNE" by Brick & White

    My designs and ideas may be used under the terms of the CC BY-SA 4.0 license.

    To view a copy of this license, visit https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0


    <26/04/2021>

  • @Brick&White Applaus, wie immer ein Träumchen. Das Skelett ist mein Highlight, aber da sind so viele kleine Details zu entdecken, dass man lang das Teil anschauen kann wie ein Bild in einem Museum.

    Die haben eh geschlossen derzeit, dafür haben wir ja deine MOCs.

  • Wow, ein schönes Ergebnis! Die ganzen Details ergeben ein stimmiges Szenario. Bleiben deine MOCs eigentlich dauerhaft aufgebaut oder zerlegst du diese später wieder wegen Teileknappheit?

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