Bluebrixx Special 100459 - LKW Turin, Feuerwehr, 65C17, TSF-W

  • Preis
    22,38
    Setnummer
    100459
    Steineanzahl
    379
    Erscheinungsjahr
    2020


    Die kleine Überraschung


    Nach all den großen Löschfahrzeugen stelle ich diesmal einen neuen Fahrzeugtyp vor: Das Tragkraftspritzenfahrzeug. Bluebrixx hat sich genauer gesagt ein TSF-W, also ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser(-tank), als Vorlage genommen. Bei uns in der Wehr ist so ein Fahrzeug nicht stationiert, allerdings führen unsere Nachbargemeinden solche in den Einsatz. Und wenn man sich schon gedanklich darauf eingestellt hat, bei einem Diorama nicht nur die eigene Wehr, sondern vielleicht noch ein, zwei Unterstützungsfahrzeuge mit aufzustellen... ging die Kaufentscheidung recht schnell.

    Auch hier wieder: Wer mehr zum technischen Hintergund des Originals wissen möchte, findet dies im Spoiler. Ansonsten gehts schnurstracks zum Review.


    Außenansicht

    Anhand der Produktbezeichnung müsste es sich beim Original um einen Iveco Daily 65 C 17 handeln. Markant bei dem ist diese Iveco-typische Sprinterschnauze.


    Iveco Daily 65 C 17 - Magirus - TSF-W


    Diese hat der Designer auch so gut es geht eingefangen. Sogar die weiß lackierten Rückspiegel sind vorhanden. Die größte Abweichung ist die Lage der Blaulichter und der Martinshörner, welche eigentlich weiter vorne montiert sind. Aufgrund der verwendeten Bausteine war das in diesem Maßstab nicht möglich. Dafür wurde zumindest versucht, die leichte Wölbung an der Fensterunterseite an den Vordertüren mit darzustellen. Der Standardkotflügel an der Vorderachse passt sogar diesmal ganz gut zum Modell. Bei den Rollläden zu den Geräteräumen ist im Modell theoretisch einer zuviel vorhanden. Im Original werden eher nur zwei Rolläden verbaut. Allerdings ist einer davon fast doppelt so breit, wie der andere, womit es im Modell im Verhältnis schon fast wieder passt. Trotzdem erscheint das Modell etwas zu lang, bzw. passt das Verhältnis der Größe der Mannschaftskabine zu dem der Geräteräume nicht ganz. Ansonsten ist die Seitengestaltung gut gelungen. Sogar an den verlängerten Rollladen wurde gedacht und der selber gestaltete Kotflügel gibt das Original gut wieder. Die Klappen können leider nicht wie im Original geöffnet werden, da sie komplett aus Bricks und Slopes bestehen. Der hintere Rolllladen wurde diesmal selbst gebaut, um die Funktion der Entladung der Tragkraftspritze umsetzen zu können. Auf dem Dach kann aufgrund der Kürze des Modells nicht auf die Standardleiter zurückgegriffen werden. Als Ersatz wird die Leiter aus einem Zaunteil und der klassischen Leiter gebildet. Warum diese Teile allerdings schwarz sind, erschließt sich mir nicht. Mir ist bisher noch keine schwarz lackierte Leiter in der Feuerwehr untergekommen. Der Großteil besteht aus Aluminium und hat geriffelte rote Tritte zum besseren Halt, weswegen eine Ausführung in Light Bluish Grey realistischer gewesen wäre.


    Innenansicht

    Im ersten Geräteraum auf der Fahrerseite trifft man auf die erste positive Überraschung des Modells: Ein entnehmbares Stromaggregat! Über die Darstellung lässt sich streiten, aber es ist schön, dass mal abseits der Standards, die sich der Designer bei den größeren Fahrzeugen angewöhnt hat, was "neues" gewagt wird.



    Im mittleren Fach findet man dann die üblichen PA-Flaschen in Pearlgold. Diesmal sogar, wie in der Realität, nur paarweise. An der Seite wird mit gestapelten Round Plates etwas angedeutet, was ich aufgrund der entstehenden Riffelung als Saugrohre identifizieren würde, wobei diese Lagerung etwas ungewöhnlich wäre, da sie normalerweise liegend verlastet sind.



    Im letzten Geräteraum auf der Fahrerseite ist etwas Rätselraten angebracht. Vielleicht sollen hier verschiedene Werkzeuge angedeutet werden, da für eine klassische Werkzeugkiste kein Platz mehr war.



    Im Heck ist dann die zweite positive Überraschung gelagert: Eine ausziehbare Tragkraftspritze. Vom Design finde ich sie mal gar nicht so schlecht, da die typische Form von Kundigen sofort erkannt wird. Trotzdem fehlen noch wesentliche Details, wie der mittige Pumpeneingang. Die Griffe der Lichtschwerter sollen wohl zumindest die seitlichen Pumpenabgänge andeuten.




    Im letzten Geräteraum auf der Beifahrerseite befindet sich dann wieder die Motorsäge als Vertreterin für das schwere Werkzeug. Wofür die schwarzen runden Fliesen stehen, kann ich nicht sagen. Wären die bereits erwähnten Round Plates nicht vorhanden, hätte ich gesagt, dass hiermit die Saugschläuche (zumindest ihre Enden) angedeutet werden. Der Ort der Lagerung würde sogar Sinn ergeben.



    Im mitlleren Fach dann die Schnellanfriffseinrichtung.



    Darf natürlich auch auf keinem Feuerwehrfahrzeug fehlen: Die klassische Feuerwehraxt im ersten Geräteraum auf der Beifahrerseite.



    In der Fahrerkabine kann eine Minifigur Platz nehmen.


    Fazit

    Ein kleines, aber feines Modell. Das Original-Design wurde mit leichten Schwächen in diesem Maßstab gut wiedergegeben. Seitens der Beladung leistet sich das Modell keine großen Schnitzer, sondern überrascht im Gegenteil mit manchem Schmankerl, dass ich mir bereits bei den größeren Modellen gewünscht hätte. Größtes Ärgernis ist die markante schwarze Leiter auf dem Dach. Wieso hier so stark vom Gängigen abgewichen wurde, kann ich mir höchstens dadurch erklären, dass der Lieferant von Bluebrixx die Teile nicht in Light Bluish Grey vorhält.


    Die Steinequalität war gut genug, um ein stabiles Modell zu bauen. Beim Rot gibt es leider wieder die üblichen Farbabweichungen, unter anderem an der Klappe gut erkennbar. Die Fliesen, die den Rollladen am Heck bilden, weisen so große Fertigungstoleranzen auf, dass keine ebene Fläche gebildet wird. Die Windschutzscheibe hat Microkratzer und die Seitenscheiben deutliche Gusspunkte, die man vielleicht noch als Fenstergriffe umdeuten kann. Die Räder sitzen so locker, dass sie zwar nicht abfallen, aber leicht eiern. Das führt bei der Vorderachse dazu, dass die Räder leicht an den Kotflügel schaben. Das Fahrzeug kann bei mir trotzdem eingermaßen flüssig fahren.

    Das Modell an sich ist stabil gebaut und man kann es eigentlich bedenkenlos an jeder Stelle anfassen und anheben (Beim abnehmbaren Dach muss man etwas vorsichtiger sein). Aufgrund der Konstruktion, dass der hintere Aufbau von der Fahrerkabine getrennt aufgesetzt wird und quasi nur auf vier Jumper Plates klemmt, ist das Fahrzeug gegen schwere Schüttelbewegungen anfällig.