- Preis
- 24,95
- Setnummer
- 101304
- Steineanzahl
- 423
- Erscheinungsjahr
- 2020
Der flexible Transporter
Hier stelle ich ein für mich besonderes Schmuckstück vor. Es war nämlich das erste Modell, dass ich bei Bluebrixx Anfang 2020 gekauft habe. Rückwirkend könnte man sagen, dass war der Anfang von Allem
Warum dieses Modell? Zum einen kam es gerade frisch raus und zum anderen passte das grundlegende Design auf das neueste Fahrzeug unserer Wehr. Außerdem fand ich schon die Lösung mit dem Ablademechanismus schon auf den Bildern gut umgesetzt und war neugierig auf den Rest.
Wie schon bei meiner Vorstellung des ELW, möchte ich auch hier kurz etwas zum Original schreiben, um meine Erwartungshaltung zu erläutern. Wer das nicht lesen möchte, überspringt das einfach.
Die Bezeichnung bei Bluebrixx mit GW-L2 deutet auf einen sogenannten Gerätewagen Logistik der Normgröße 2 hin, wie er in der DIN dokumentiert ist. Hierzu am Rande: Nicht alle Feuerwehrfahrzeugtypen sind genormt und zusätzlich können auch die Bundesländer eigene technische Richtlinien für Sondertypen erlassen, welche quasi einer Landesnorm entsprechen. Und selbst dann bleibt immer noch ein gewisser Spielraum, wie letzten Endes die eigentliche Beladung vor Ort aussieht. So manches Fahrzeug mit ursprünglicher Normbeladung entspricht nach ein oder zwei Jahren durch Zusatzbeladung oder Wechsel einiger Auststattungsmerkmale eigentlich nicht mehr 100% der Norm
Bei den Gerätewagen gibt es zudem die Besonderheit, dass einzelne Bundesländer technische Richtlinien zu einem Fahrzeugtyp mit der Bezeichnung Mehrzweckfahrzeug (MZF) erlassen haben, der quasi in derselben Klasse wie der GW-L spielt. Ein MZF 3 entspricht demnach vom Grundaufbau des Fahrgestells einem GW-L2 (ungefähr 14-16t). In beiden Größen ist der Platz für eine sogenannte Staffel (6 Personen) vorgesehen.
Und was erfüllen diese nun für eine Aufgabe bei der Feuerwehr? Nun ja, vereinfacht ausgedrückt: Den Transport von Einsatzmitteln und Gütern. Grundsätzlich wird auch ein Grundstock an Löschmaterial in den Geräteräumen mitgeführt, die Besonderheit ist aber die große Ladefläche und in dieser Normgröße die Ladewand. Der Haupteil der Ladung kann nämlich flexibel auf die Bedürfnisse des vorliegenden Einsatzes eingestellt werden. Dazu ist sie auf Rollcontainern verlastet, welche bei Bedarf leicht auf- oder abgeladen werden können. In der Regel hat man also neben dem voll beladenen Fahrzeug noch weitere Container, welche für spezielle Einsatzlagen vorgesehen sind, aber nicht so häufig benötigt werden (z.B. für Gefahrgut oder Hochwasser).
Also halten wir fest: Ich erwarte einen Aufbau mit einer zumindest angedeuteten Kabine für mehrere Personen, einen Geräteraum mit Löschmaterial sowie einen großen Laderaum mit Rollcontainern als Ladung (idealerweise 6 Stück, diese Anzahl ist in der Norm festgelegt).
Außenansicht
Das Modell an sich soll dem Produktnamen nach zu schließen wohl auf Basis eines Fahrgestells von MAN-TGM gestaltet worden sein. Die silbergraue 1x2 Plate in der Front soll dabei anscheinend den markanten großen Schriftzug zumindest andeuten. Die Bauweise der Fahrerkabine lässt zwar leider ein "Loch" zu, gibt aber dadurch den gängigen Aufbau des Herstellers gut wieder. Auch die restliche Gestaltung des Modells beinhaltet aus meiner Sicht alle wesentlichen Merkmale, um in diesem Maßstab die Vorlage gut wiederzuspiegeln und erkennbar zu machen. In der Fahrerkabine kann eine Minifigur Platz nehmen. Ein nettes Detail ist die Umsetzung der Ladefläche auf 7 Noppen Breite, während die Fahrerkabine noch auf 6 Noppen basiert.
Innenansicht
In den zwei Geräteräumen wird erwartungsgemäß einfaches Werkzeug sowie eine Schnellangriffseinrichtung zumindest angedeutet. Im Grunde müsste man sich noch weitere Beladung wie Schläuche, Strahlrohre und Beleuchtungsmittel vorstellen, ist aber in diesem Maßstab auch sehr schwer umzusetzen. Von daher ist dies ein guter Kompromiss.
Die Funktion der Ladebordwand finde ich sehr gut nachgestellt. Bei mir war die Klemmkraft der Space-Roboter-Arms ausreichend, dass diese mit einem einfachen Druck von oben im korrekten Winkel abgelassen werden kann, um flach auf dem Boden aufzukommen. Alternativ kann ma diese auch nah an die Ladefläche ranführen, es bleibt aber dann ein unrealistischer Spalt dazwischen.
Innen befinden sich dann auch tatsächlich ganze 6 angedeutete Rollcontainer. Wofür diese im Einzelnen stehen, kann ich selber nicht immer genau bestimmen.
Dieser hier müsste für den Transport von Pressluft-Flaschen stehen, wobei hier leider keine korrekte Ladungssicherung umgesetzt wurde :
In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um Stützmaterial oder den Aufbau einer Arbeitsbühne. Es ist übrigens sehr fummelig, diesen Container zu bauen, da die 2x2 Fliesen nur senkrecht zwischen die Noppen geklemmt werden:
Per Ausschlussverfahren habe ich beschlossen, dass es sich hierbei um ein Hydraulikaggregat handeln soll. Bei einer Pumpe läge Lego-typisch bestimmt wieder ein Strahlrohr bei . Es könnte sich aber auch um ein spezielles Gerät zu Abpumpen gefährlichen Flüssigkeiten handeln:
Mit den Greifarmen in diesen Containern als Beladung soll vielleicht wieder unterschiedliches Stützmaterial angedeutet werden. Die anderen Teile sind die Ersatzteile vom Set:
Das ganze Modell ist an sich sehr stabil. Man kann es quasi überall anpacken und zumindest hochheben, sogar am eigentlich abnehmbaren Dach. Da die Verbindung von der Fahrerkabine zum restlichen Aufbau im Grunde nur über eine Plate mit vier Noppen Breite realisiert wird, ist das Fahrzeug hier etwas flexibel. Man muss sich aber schon bewusst Mühe machen, um hier das Modell auseinander zu nehmen. Zumindest war die Qualität der Steine hier bei mir soweit in Ordnung. Leider reicht aber die Klemmkraft für die Stoßstange nicht ganz. Diese wird eigentlich von zwei Noppen gehalten, die aber leider auf zwei Brick Modified verteilt liegen und die Maßtoleranz der Steine leider nur für einen lockeren Halt sorgen. Sie fällt zwar nicht von selbst ab, aber leichte Stöße reichen schon.
Fazit
Insgesamt bin ich mit diesem Modell sehr zufrieden. Meine Erwartungen wurden soweit erfüllt, auch wenn ich mir mehr Details für die Rollcontainer gewünscht hätte, bzw. ich mir manchmal die Frage stelle, was der Designer da eigentlich als Vorlage hatte, da ich sie meistens nicht klar erkennen kann. Das Fahrzeugmodell ist hingegen vom Design gut getroffen und sehr stabil, bis auf den Makel mit der Stoßstange. Es fährt sich für ein Vitrinenmodell auch recht flüssig. Die Räder sitzen zwar nicht ganz so fest, wie mit Lego-Teilen, aber halten ausreichend. Auch Farbabweichungen hielten sich in Grenzen. Am Auffälligsten war es bei mir bei den roten 2x4 Fliesen, die bei der Ladebordwand verwendet werden. An der Stelle hätte ich es noch schön gefunden, wenn man flache Inverter (sowie bspw. bei Cobi oder Qman) für die Innenseite verwendet hätte, um dort die Unterseite der Plates zu verdecken. Auch fehlt eigentlich noch ein Blaulicht am Heck, aber dann heißt es eben an dieser Stelle: Die Grundlage ist geschaffen für einen noch besseren MOC/MOD