Moin!
Tatsächlich hat mich dieser Thread hier ins Forum gespült.
Ich bin der Meinung, dass wir hier gerade mitbekommen, wie wir als Fans unseren Pathos ablegen müssen.
Die deutsche LEGO YouTube Szene wird von Händlern bzw. Rezensionsexemplar-YouTubern dominiert (zumindest was die Abozahlen angeht).
Das ist keine Wertung meinerseits, sondern eine reine Beobachtung.
Der Gegenentwurf ist Jang von Jangbricks in den USA, der in weiten Teilen seine Sets selbst kauft und keinerlei Verkaufsinteressen hat.
Dafür hatte er vor COPPA auch genug Einnahmen durch Werbung, um seinen Channel zu finanzieren.
NIemand sollte also verwundert sein, wenn es im Klemmbausteinmarkt nun Händler gibt, die diesen Markt unter sich aufteilen wollen. BlueBrixx geht hier sehr stringent vor. Enttäuscht war ich nach einem anfänglich positiven Eindruck von BlueBrixx, als ein Set nicht nur eine unausgereifte Anleitung beinhaltete, sondern zudem auch im YouTube-Video zum Set ganz klar ein geklebtes Modell als "sehr stabil" angepriesen wurde. Das Modell war instabil und BlueBrixx hatte noch nicht einmal im Rahmen der Gewährleistung vier 1x4 Platten zum Beheben des Problems versandt, sondern aktiv den Einsatz von Sekundenkleber empfohlen, wegen der, Zitat: "Produktionscharge eines der Bauteile".
Ein Unternehmen, dass bewusst Konsumenten täuscht, hat mich als Kunden verloren. Im Gegensatz dazu muss man sagen:
LEGO mag teuer sein, aber die Modelle funktionieren.
Wenn ich Sets selber aus China importiere, trage ICH das Risiko. BlueBrixx hat hier im Gegensatz dazu bewusst ein fehlerhaftes Set vertrieben, ist nicht seiner Gewährleistung nachgekommen und hat diese Mängel nicht direkt an die Käufer kommuniziert, sondern nur einen allgemeinen Blog-Beitrag verfasst.
Umso bedauerlicher finde ich, dass der Held der Steine hier auf den BlueBrixx Zug aufspringt. Seine nahezu kritikfreien Rezensionen in den BB-Videos stehen in keinem Verhältnis zu den Ursprüngen seiner Videos. Aber nochmal: Er ist Händler und hat seine LEGO-Sets bei BlueBrixx im Lager zum Verkauf stehen. Somit muss man also auch hier bei aller Sympathie erkennen, dass Thomas einen Teil seiner Unabhängigkeit aufgegeben hat.
Für mich erklärt das auch sein schnelles Reaktionsvideo auf die ganze Xingabo Geschichte. Ich interpretiere hier eindeutig das Video als Maßnahme, um bereits im Vorfeld möglichen Schaden von der Marke HdS abzuwenden.
Interessant und an dieser Stelle lobenswert finde ich dagegen Thorsten Klahold, der keine Videos zum Thema Xingbao gemacht hat, sondern sich nur dort, wo er angesprochen, bzw erwähnt wurde schriftlich eingelassen hat. Das wirkte sehr professionell.
Mein Fazit:
Die Noppensteinwelt erklebt Veränderungen.
Wir lernen, dass Händler keine unabhängigen YouTuber sein können und hier, wie überall Medienkritik notwendig ist.
Männer mittleren Alters können emotional werden, wenn es um Klemmnbausteine geht (und nicht nur bei Fußball!)
Ps.: Ich selber bin seit fast 10 Jahren unabhängiger Contentproduzent im Internet und weiß sehr gut, wie stark die Verlockung sein kann, die Unabhängigkeit aufzugeben...